Restauratoren fordern Berufstitelschutz

Dresden (dapd-lsc). Die deutschen Restauratoren verlangen von den Bundesländern einen Titelschutz für ihren Beruf. Bislang sei der Titel "Restaurator" nur in Mecklenburg-Vorpommern und seit diesem Jahr auch in Sachsen-Anhalt geschützt, sagte der Präsident des Verbandes der Restauratoren, Volker Schaible, am Freitag in Dresden. Dort ist der Bundesverband am Freitag zum 7. Restauratorentag zusammengekommen.

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Dass Restaurator ein akademischer Beruf mit Promotionsrecht sei, werde zu wenig wertgeschätzt, kritisierte Schaible. Er verwies auf das meist geringe Einkommen der bundesweit 4.000 bis 5.000 Restauratoren: "Es ist lukrativer, einen Wasserhahn zu installieren, als einen Raffael zu restaurieren." Dies sei ein Grund, warum der Beruf allmählich zum reinen Frauenberuf werde. Präsidiumsmitglied Helma Groll betonte, auf Baustellen würden für körperlich schwere Arbeiten auch weiterhin männliche Restauratoren gebraucht.

Für die Ausbildung forderte das Präsidium eine Abkehr vom Bachelor- und Master-System. Einen fünfjährigen Studiengang gebe es nur noch an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, sagte Schaible. Sachsen sei das einzige Bundesland, das eine solche Ausbildung zulasse. Die anderen sollten diesem Vorbild folgen. Ein Bachelor-Abschluss werde nie berufsqualifizierend sein, erklärte der Verbandspräsident. Deutschland sei in der Restauratorenausbildung europaweit führend gewesen und werde heute abgehängt.

Der Verband beschäftigt sich auf dem Restauratorentag noch bis Sonntag mit der Situation von Ausbildung und Beruf und künftigen Entwicklungsmöglichkeiten in Deutschland und Europa. Der Verband ist 2001 aus sieben Einzelverbänden entstanden.

dapd Nachrichtenagentur GmbH
Fr., 21. Okt 2011