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Blog-Artikel

Restauratoren gegen Verwirrspiel mit Hochschultiteln

Bonn, 11.04.2019
 
Verband der Restauratoren gegen Verwirrspiel mit Hochschultiteln für Gesellen und Meister
 
„Statt die ‚Gleichwertigkeit’ von handwerklichen und akademischen Abschlüssen zu unterstreichen, wird mit den fast identischen Berufsbezeichnungen eine ‚Gleichartigkeit’ von fachlich vollkommen unterschiedlichen Kompetenzen suggeriert“, kritisiert VDR-Präsident Prof. Dr. Jan Raue aktuelle Pläne der Bundesbildungsministerin. Er plädiert dafür, nicht an neu erfundenen Berufsbezeichnungen, sondern an der Stärkung der spezifischen Ausbildungsinhalte, -bedingungen und Kompetenzen sowohl der handwerklichen, wie der akademischen Akteure zu arbeiten.
 
Über einen verfehlten Vorschlag zur Reformierung von Fortbildungsabschlüssen berät derzeit das Kabinett des Bundestags. Die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will akademische Grade wie ‚Bachelor’ und ‚Master’ in leicht modifizierter Form künftig auch an Handwerksberufe verleihen. Drei neue Bezeichnungen solle es geben: Gesellen, wie Bäcker und Friseure, dürften sich demnach ‚Berufsspezialisten’ nennen, Meister ‚Berufsbachelor’ und darüber hinaus Qualifizierte ‚Berufsmaster’. Die Ministerin will nach eigenem Bekunden damit „die Sichtbarkeit der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung auf internationaler Ebene“ [1] herausstellen. Doch was vorgeblich für mehr Transparenz sorgen soll, führt zu beträchtlichen und völlig überflüssigen Verwirrungen und löst daher massiven Widerstand aus.
 
So warnt der Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB), Wolfgang Ewert, vor der neuen Regelung: „Gerade durch die Begriffe ‚Berufsbachelor’ und ‚Berufsmaster’ droht eine große Verwechselungsgefahr mit den Studienabschlüssen des Bachelor-Master-Systems. Das irritiert besonders junge Menschen bei der Berufsorientierung und Arbeitgeber“ [2].
 
Auch die Hochschulen lehnen die Einführung der drei Fortbildungsstufen und die damit einhergehenden zwingenden neuen Berufsbezeichnungen ab – gerade wegen der großen Verwechslungsgefahr. „Wir halten diesen Vorschlag für verfehlt“, sagte Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der „Welt am Sonntag“ und betonte dabei, dass Abschlussbezeichnungen „transparent und eindeutig“ sein müssten, damit bei der Berufsorientierung, in Stellenausschreibungen oder bei der Personalsuche von Unternehmen klar sei, was gemeint ist. [3]
 
Der Verband der Restauratoren (VDR) schließt sich der breiten Kritik in der Öffentlichkeit an.
Statt die ‚Gleichwertigkeit’ von handwerklichen und akademischen Abschlüssen zu unterstreichen, wird mit den fast identischen Berufsbezeichnungen eine ‚Gleichartigkeit’ von fachlich vollkommen unterschiedlichen Kompetenzen suggeriert“, betont VDR-Präsident Prof. Dr. Jan Raue. „Die Forderung, dass die Begriffe ‚Master’ und ‚Bachelor’ den Hochschulen vorbehalten sein sollten, können wir nur unterstützen. Auf das Feld der Konservierung und Restaurierung unseres kulturellen Erbes übertragen, würde die neue Regelung bedeuten, dass es in Zukunft für die Verbraucher noch schwieriger wird, echte Qualifikationen zu erkennen und sich nicht von einer Vielzahl ähnlich klingender Titel verwirren zu lassen.“ Kunstliebhaber und Institutionen, die ihre Schätze in die Hände von Restauratoren legen möchten, hätten durch den mangelnden Schutz für die Berufsbezeichnung Restaurator in Deutschland schon heute unnötige Schwierigkeiten, qualifizierte Fachleute zu erkennen – die neue Regelung würde das bestehende Problem zusätzlich weiter verschärfen.
 
Den Fortbestand des traditionellen Handwerks auch in Deutschland zu sichern, ist ein Anliegen, das auch der VDR unterstützt. Mit den neuen Bezeichnungen erreiche man aber eher das Gegenteil, so Raue. Etablierte Bezeichnungen wie ‚Meister’ würden entwertet und die Qualität der handwerklichen Fortbildungsabschlüsse würde sich zunehmend über eine angestrebte Nähe zu den akademischen Traditionen definieren.
 
„Das ist hochgradig kontraproduktiv für alle Seiten“, so Präsident Raue. „Besser wäre es, wenn beide Berufsfelder ihre Profile selbstbewusst nebeneinander präsentierten. Nachwuchs gewinnt man durch Klarheit und Offenheit, nicht durch Jonglieren mit Titeln. Im Ministerium sollte man nicht an neu erfundenen Berufsbezeichnungen, sondern an der Stärkung der spezifischen Ausbildungsinhalte, -bedingungen und Kompetenzen sowohl der handwerklichen, wie der akademischen Akteure arbeiten.“

Weiterführende Informationen / Quellenangaben
[1] „Reform des Berufsbildungsgesetzes Karliczek: ,Wir wollen internationale Sichtbarkeit‘“, Deutschlandfunk, 16.02.2019, unter https://www.deutschlandfunk.de/reform-des-berufsbildungsgesetzes-karliczek-wir-wollen.680.de.html?dram:article_id=441278   [besucht am 09.04.2019]
[2] Milchkannenministerin will Uni-Titel für Handwerksmeister, in Bild am Sonntag (BamS), 07.04.2019, S. 3
[3] „‚Berufsmaster‘? – Davon halten die Hochschulen gar nichts“, Welt am Sonntag, 18.11.2018, unter https://www.welt.de/politik/deutschland/article184051110/Idee-der-Bildungsministerin-Berufsmaster-Davon-halten-die-Hochschulen-gar-nichts.html  [besucht am 09.04.2019]

Kontakt für Rückfragen:
Patricia Brozio  l  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (0841) 31 95 81 34
Gudrun von Schoenebeck l  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (02224) 90 27 73

Pressemitteilung - Verband der Restauratoren (VDR) e. V.
Geschäftsstelle Bonn
Weberstr. 61  l  53113 Bonn
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@restauratoren.de

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