Garnet Rösch-Meier

- seit Anfang 2010: Begutachtung von über 1.000 für die Neukonzeption des Städtischen Museums vorgesehenen Objekten aus den Bereichen Möbel, Musikinstrumente, Ethnographie und Kunsthandwerk inklusive der Erstellung von Zustands- und Leistungsverzeichnissen sowie der Koordinierung von Terminen und Beratung mit den an den Ausschreibungen beteiligten Fachrestauratoren bis hin zur tabellarischen Vergleichbarkeit der Angebote
- seit 11.2006: Aufbau und Betrieb einer Galerie für exquisites Kunsthandwerk und Design
- seit 2005: kompetente Betreuung von Objekten im Leihverkehr        
- 9.-12.1992: Begabtenstipendium im Ausbildungszentrum für Handwerker in der Denkmalpflege in Venedig
- 1991: kommissarische Werkstattleitung im Städtischen Museum in der Übergangsphase zwischen den Werkstattleitern mit Umzug und Neustrukturierung der Werkstatt und Aufbau der Dauerausstellung Ethnologie
- 1991: Meisterprüfung im Tischlerhandwerk nach vierjähriger berufsbegleitender Ausbildung
- seit 1991: eigenes Restaurierungsatelier
- seit 1988: feste Anstellung als Restauratorin im Städtischen Museum Braunschweig
- 1986 – 87: Zeitvertrag im Städtischen Museum Braunschweig
- 1985 – 86: Werkverträge für das Städtische Museum Braunschweig sowie für private Kunden
- 1984 – 85: Fortbildungsmaßnahme im Städtischen Museum Braunschweig
- 1983 – 84: Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Städtischen Museum Braunschweig

Berufsausbildung
- 1980 – 83: Ausbildung zur Tischlerin in der Zentraltischlerei der Stadt Braunschweig mit vorzeitigem Abschluss

Schulausbildung
- 1972 – 80: Wilhelm-Gymnasium Braunschweig
- 1968 – 72: Grundschule Comeniusstraße Braunschweig

- über 30jährige Erfahrung in der Restaurierung, Konservierung und der konservatorischen Betreuung von Möbeln, gefassten und ungefassten Holzobjekten, vergoldeten Rahmen sowie kunsthandwerklichen Objekten z.B. aus Glas, Porzellan, Keramik und Gips
- spezielle und sehr umfangreiche Erfahrung in der Konservierung und Restaurierung von Perltischen und Objekten der Manufaktur Johann Michael van Selow
- Kenntnisse in der präventiven Konservierung zur Verhinderung von Schäden an Kunstobjekten
- 30jährige Erfahrung im Museumsbetrieb
- umfangreiche Kenntnisse und langjährige Erfahrung im Ausstellungsaufbau und Abbau und in der Präsentation von Kunstobjekten inklusive der Herstellung von Präsentationshilfen aus Holz, Draht, Acryl und anderen Materialien sowie Kenntnisse über deren Bedenklichkeit oder Unbedenklichkeit für die Objekte
- umfassende Erfahrung im Erstellen von Dokumentationen und Zustandsprotokollen sowie der praktischen Betreuung auch komplizierter Objekte im Leihverkehr (Objektverpackung und -transport sowie Kurierbegleitung)
- Erfahrung in der Betreuung von Depots mit besonderem Talent im Organisieren und übersichtlichen Gestalten derselben

Für Perlmosaikarbeiten wurden Glasperlenstränge in einem Bett aus Kitt zu Mustern und bildhaften Darstellungen zusammengefügt. Als Trägermaterial fanden neben Terrakotta und Blech vorwiegend Tischblätter aus Holz Verwendung.

Die meisten Perltische weisen typische Schadensbilder auf. Die Fähigkeit des Holzes, durch Feuchtigkeit zu quellen und zu schwinden und die mangelnde Flexibilität des Kittes erzeugen Spannungen, die zu Rissbildung und Ablösung des Kittes führen.
Neben Verschmutzungen finden sich deshalb verworfene Tischblätter, aufgerissene Leimfugen und in deren Verlauf Fehlstellen im Kittbett und im Perlmosaik. Auch im Bereich der umlaufenden Rahmenleisten sind häufig Perlen verloren gegangen.
Die Glasperlen sind in ihrem geschlossenen Verbund sicher eingebettet. Entsteht jedoch ein Riss oder eine Perle wird zerschlagen, verliert die daneben liegende Perle ihre seitliche Stütze, fängt an zu wackeln und geht schließlich verloren. Durch die entstehende Lücke verlieren wiederum alle umliegenden Perlen den Halt und die Fehlstelle vergrößert sich nach und nach.
Die einzige Möglichkeit diesen Prozess aufzuhalten besteht darin, den Perlen wieder eine seitliche Stütze zu geben. Aus diesem Grund finden sich an vielen Perlarbeiten bereits historische Sicherungskittungen und Rekonstruktionsversuche.
Die verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten werden durch die gängige Restaurierungsethik beeinflusst. Man unterscheidet zwischen Konservierung, also rein erhaltenden Maßnahmen, und Restaurierung, also ästhetischen Ergänzungen. Welches Konzept für die Wiederherstellung eines Kunstwerkes gewählt wird, entscheiden Eigentümer und Restauratoren gemeinsam. Unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Zustandes sowie der künftig geplanten Nutzung, Präsentation oder Aufbewahrung wird ein Kompromiss gefunden.

Für Ergänzungen müssen die Glasperlen in Größe und Form genau passen. Damit die Reihung der Originalperlen erhalten bleibt, wird das ursprüngliche Kittbett, soweit vorhanden, genutzt und Perle für Perle hinein geklebt.
Auch die Farben müssen exakt stimmen, um nicht aufzufallen. Passende historische Perlen sind selten. Moderne Perlen haben eine wesentlich größere Leuchtkraft, weil sie nach anderen Rezepturen hergestellt werden. Viele alte Materialien sind heute wegen ihrer Giftigkeit verboten.
Um den Originalperlen möglichst nahe zu kommen, werden farblich ähnliche Perlen einzeln mit entsprechend eingefärbten Lasuren überzogen und so ihrer Umgebung angepasst. Manche Perlen werden in ihrer Leuchtkraft gedämpft, indem ihre Löcher mit farbigem Kitt gefüllt werden. Oder es wird Perle für Perle mit farbigen Streifen versehen, damit sie so aussehen wie ihre Vorbilder. Auch der verwendete Kitt muss die passende Farbe aufweisen und wird manchmal noch nach der Verarbeitung optisch angepasst.

Funde von Farbresten an verschiedenen Tischgestellen lassen den Schluss zu, dass die Tische aus der Manufaktur Johann Michael van Selow ursprünglich farbig gefasst waren. Dabei fanden Farbtöne Verwendung, die sich auch im Perlmosaik wiederfinden.