Ausbildung und beruflicher Werdegang
Rolf Möller absolvierte 1966–1968 seine Ausbildung als Maler- und Lackierer bei Restaurator und Kunsthandwerker Walter Möller. Im Anschluss studierte er an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung in Berlin/Potsdam mit der Spezialisierung auf Architektur- und Raumfassung. Seine Diplomarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle widmete sich einer Maßnahmekonzeption für den Treppenaufgang eines historischen Gebäudes. 1996 wurde sein Abschluss im Zuge des Einigungsvertrags als Diplom-Designer / Restaurator (FH) anerkannt. Ergänzend erwarb er 1975 den Titel des Malermeisters.
Seine Ausbildung vereint künstlerische Gestaltung mit restauratorischer Methodik – eine Kombination, die seine Herangehensweise an Bau- und Raumfassungen maßgeblich geprägt hat.
Bedeutende Projekte der Denkmalpflege
Im Laufe seiner Karriere war Rolf Möller für zahlreiche Restaurierungsprojekte mit hoher fachlicher und historischer Bedeutung verantwortlich. Zu seinen herausragenden Projekten zählen unter anderem:
- Wartburg bei Eisenach – Farbige Raumfassungen und bauzeitliche Substanz
- Schloss Wilhelmsburg, Schmalkalden – Restaurierung der Renaissance Wandmalerei
- Marktkirche Halle (Saale) – Konservierung gotischer Gewölbestrukturen
- Schloss Weilburg (Hessen) – Raumausstattungen und historische Fassungsuntersuchung
- Dom zu Erfurt – Freilegung und Restaurierung der Renaissance-Fassung der Taufe
- Haus zum Sonneborn (Hochzeitshaus), Erfurt – Sgraffiti, Renaissance-Bohlenstube, Fassungsdokumentation
Aktuell arbeitet Rolf Möller in der Kirche im thüringischen Waldau bei Schleusingen, wo er eine originale Emporenmalerei aus der Renaissancezeit (1603) freilegte. Die farbige Gestaltung war jahrhundertelang überstrichen – durch seine sorgfältige Analyse und Freilegung wird dieses kulturgeschichtliche Zeugnis nun wissenschaftlich dokumentiert und denkmalgerecht gesichert.
Namensgeber des Romoe Netzwerks
Rolf Möller ist nicht nur für seine Restaurierungsarbeiten bekannt – er ist auch der ideelle Begründer und Namensgeber des Romoe Netzwerks. Der Name „Romoe“ leitet sich direkt von seinem Namen ab und ist Ausdruck seines Verständnisses von Verbindung, Wissen und Erhalt.
Das von seinem Sohn Mathias Möller gegründete Netzwerk ist heute eine internationale Plattform für Restauratoren, Denkmalpfleger, Kunsthandwerker und Institutionen. Es dient dem Austausch, der Dokumentation und der digitalen Sichtbarmachung von Projekten und Fachwissen im Bereich der Kulturguterhaltung. Mit über 3.000 Mitgliedern weltweit zählt Romoe zu den größten seiner Art.
Würdigung eines Lebenswerks
Rolf Möller steht für eine Denkmalpflege, die über Jahrzehnte hinweg Fachwissen, Ethik und Handwerk vereint. Seine Arbeit ist nicht laut, aber wirkungsvoll – in Farbe, Stein, Putz und Struktur. Sie zeugt vom Respekt gegenüber der Vergangenheit und einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber der Zukunft.
Das Romoe Netzwerk gratuliert herzlich zu seinem 75. Geburtstag und bedankt sich für ein außergewöhnliches Lebenswerk, das bis heute inspiriert, verbindet und bewahrt.
Mehr zu seinem Wirken und ausgewählte Referenzen unter:
http://restaurator.romoe.de
https://www.romoe.com/de/ueber-romoe/...