Die Brüderkirche in Altenburg
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 10.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen an der Süd-West-Fassade der Brüderkirche in Altenburg zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 24. Oktober 2024 um 11.30 Uhr DSD-Ortskurator Martin Burkhardt im Beisein von Jens Ellmrich von Lotto Thüringen an Dr. Karlheinz Kühn, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats. Die Brüderkirche gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.
Von 1270 bis 1280 errichteten die Franziskaner in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes eine Klosteranlage mit Klosterkirche, Konventsgebäude und Kreuzgang. Die Kirche hatte, entsprechend den franziskanischen Regeln, keinen Turm. In der vermauerten Gruft der Brüderkirche befinden sich noch heute die Särge von Angehörigen des Altenburger Fürstenhauses der Zeit von 1629 bis 1675. Ende des 19. Jahrhunderts erwies sich die alte Brüderkirche aufgrund des Bevölkerungszuwachses als zu klein. Ein öffentlicher Wettbewerb für deutsche evangelische Architekten wurde zum Entwurf eines repräsentativen Neubaus am Marktplatz ausgeschrieben, die alte baufällige Kirche wurde abgebrochen. Von 1902 bis 1905 entstand die neue Brüderkirche.
Zum Objekt:
Zur Kirche führt ein durch Bepflanzungen und Wasserspeier belebter Treppenaufgang. Eine doppelarmige Freitreppe mit massivem Sandsteingeländer führt zu einem geräumigen Altan. Das Portal wird von zwei Leuchter tragenden Engelfiguren verziert. Im Zentrum der Ostfassade befindet sich ein großes Mosaik mit einer Darstellung der Bergpredigt. Das Mosaik stammt, wie auch die Wandgemälde in der Kirche, von Otto Berg.
Die Brüderkirche ist ein Zentralbau. Der Altarraum liegt im Westen. Dem eigentlichen Kirchenbau vorgelagert sind Säle für Konfirmanden und Chor. Dazwischen befinden sich die Taufhalle, die Vorhalle und Treppenzugänge zu den den Zentralraum dreiseitig umgebenden Emporen. Zwei freie Portalzugänge führen zu den Hof- und Gartenanlagen. Neugotik ist der Architekturstil im Äußeren der Brüderkirche, Formen der Neuromantik und des Jugendstils sind beigemischt. In der Raumgestaltung präsentiert sich die Predigtkirche als Rotunde, bei der der Besucher von jedem Platz freien Blick auf Altar und Kanzel hat.
Pressemeldung vom 21. Oktober 2024
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