Anlass zur restauratorischen Voruntersuchung auf historische Farbfassung waren die geplanten Renovierungsarbeiten. Sondierend untersucht wurden die Wände, die Decke, die Ausstattungsteile.
Die zweigeschossige Empore verläuft an der Nordseite, Südseite und an der Westseite des Kirchenschiffes. Auf der westlichen oberen Empore befindet sich die Orgel, dieser Bereich wird von einer nach außen gewölbten Balustrade bestimmt.
Getragen und gestützt werden die Emporen von vierkant Stützen, die an den Ecken abgefast wurden. Die Brüstungen werden durch Felder von Füllungen mit Profilleisten verziert und gegliedert.
Fassungen - Stand 2017
Probeachsen - Befunduntersuchung
dsc 7441
Alle Elemente der Emporen sind in letzter Fassung (1962) in grünlich-grauem Beigeton mit grüner Umfassung der Felder matt gestrichen. Profilleisten, Fasen, Gesimse sind weiß gefasst und bronzefarben abgesetzt.
Befundung
Zwischenzustand - Detailansicht (1)
Die Weisen aus Morgenlande - dsc 0681
Zwischenzustand - Detailansicht
dsc 0617
Zwischenzustand - Detailansicht
Die Beschneidung Jesu - dsc 0642
Endzustand - Detailansicht
Die Beschneidung Jesu - dsc 0685
Die Befundung in den Füllungen zeigt eine sehr feine szenische Darstellung.
Eine ikongraphische Deutung konnte Anhand der Teilfreilegung 2017 gedeutet werden.
Das erste Bild ist aus dem Neuem Testament stellt folgendes dar: „
Die Beschneidung Jesu“ (siehe Lukas 2, Vers 21-40) das zweite folgende Bild stellt „
Die Weisen aus Morgenlande“ dar.
Fassungen:
I. Bei der originale Fassung handelt es sich um eine Farbfassung auf Kreidegrund in Knochenleimtechnik.
Nach Abnahme dieser Leisten wurde die originale Malerei der 1. Fassung (von 1603) ohne Übermalung vorgefunden.
Der Befund in den Füllungen zeigt eine sehr feine szenische Darstellung.
Eine ikonographische Deutung konnte anhand der partiellen Freilegung vorgenommen werden.
Die gesamten Originalmalereien reichen also bis zum Rand des Emporenfeldes, was sich bei der vollständigen Freilegung bestätigte.
II. Farbfassung wurde ebenfalls flächig mit einer Kreidegrundfassung (ockerweiß) überfasst .
Leisten und Zwischenfelder mit floralen Elementen gliederten die barocken Phase.
III. Farbfassung des 19.Jh. wurde mit einer Holzimitationsmalerei in Ölfarbentechnik ausgeführt.
IV. Alle Elemente der Emporen sind in der letzten Fassung (1962) in einem grünlich-grauen Beigeton mit grüner Umrandung der Felder matt gestrichen.
Profile, Fasen und Gesimse sind weiß gefasst und bronzefarben abgesetzt.
Restaurierung
Zwischenzustand - Detailansicht (1)
Die Weisen aus Morgenlande - dsc 0681
Endzustand - Detailansicht
Die Beschneidung Jesu - dsc 0685
Abschließend wurden die Fehlstellen retuschiert. Verwendet wurden hierfür die hoch pigmentierten und nur mit einem sehr geringen Anteil eines hochwertigen acrylatischen Bindemittels zusammengesetzten Spezialretuschefarben "Golden Acrylics".
Die Abschließende ausgeführte Retusche, welche im Malereibereich zu einer visuell geschlossenen Einheit der Malerei führt wurde im lokalen Umfeldton als sehr feine Strichretusche angelegt.
Die Ausführung der Retusche erfolgte bewußt sehr zurückhaltend, um so den Gesamtcharakter der Malerei nicht zu verfälschen und um außerdem einen gewissen "Spielraum" in der Ausarbeitung zu haben der erst nach der Konservierung der gesamten Malereifläche zu einer etwas dichteren und weiterführenden Retuschevariante führen kann.