Haus Assen in Lippetal
Für die Dachdeckerarbeiten an der Vorburg von Haus Assen in Lippetal stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 120.000 Euro zur Verfügung. Das stilistisch zu der kunsthistorisch wichtigen zweiten Phase der Weserrenaissance und zu den bedeutendsten Adelssitzen Westfalens zählende Gebäude gehört zu den über 720 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
1653 gelangte das Anwesen von Haus Assen an die Grafen von Galen, die diese Anlage über zehn Generationen zu Wohn- und Landwirtschaftszwecken nutzten. Heute gehört Haus Assen der Katholischen Ordensgemeinschaft Diener Jesu und Mariens, die 2001 mit der Einrichtung eines Internats begann.
Zum Objekt:
Die Wasseranlage entstand auf ursprünglich zwei Inseln in Backstein mit Hausteinteilen. Drei Flügel des Herrenhauses gruppieren sich um einen rechteckigen Innenhof und stammen aus der Zeit um 1564. Der runde Südostturm ist Rest eines festen Hauses aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Die Gestaltung der Hoffassaden und Portale mit Masken, Kartuschen, Band- und Beschlagwerk sowie Balustersäulen im Wechsel mit den gerahmten Fenstern ist äußerst aufwendig und qualitätvoll und lehnt sich an niederländische Vorbilder an. Die Eingangsfront mit ihren breiten plastischen Backsteinkreisen und -rauten erinnert an die Schlösser Hovestadt und Overhagen. Das reiche Band- und Beschlagwerk, die Rhythmisierung der Wandfläche durch die gerahmten Fenster geben Haus Assen nicht nur ein besonders kostbares und abwechslungsreiches Architekturbild, sondern demonstrieren auch die hochstehende Handwerkskunst des 16. Jahrhunderts.
Die Gebäude der dreiflügeligen, von Wasser umgebenen, vorgelagerten Vorburg mit dem Torhaus stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurden im Zusammenhang mit dem Kapellenbau errichtet. Die im Winkel angelegten Flügel erheben sich auf hohem Sockel eingeschossig. Die Backsteinbauten nehmen die Renaissancegestaltung des Schlosses auf und zeigen eine Gliederung durch im Waffeleisenmuster behauene Grünsandsteinquader, Horizontalgesimse und Hochrechteckfenster mit Natursteinrahmungen sowie einem mehrfach profilierten Traufgesims.
Pressemeldung vom 26. Juli 2023
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