Kloster - Putz und Wandmalerei
Rohr - Thüringen, Deutschland
Architekturfassungen der Klosterkirche Rohr - Untersuchungen und Probeachse - romanische Putze und Wandmalerei sowie polychrome Bemalungen im Fensterlaibungsbereich
Eigentümer und Auftraggeber: Handwerkskammer Südthüringen - BTZ Rohr-Kloster
Datierung: Putz I und Wandmalerei um 1250, Putz II und polychrome Fenstergewandfassung um 1500, Farbfassung III 17 Jh.
Im Bereich der Probeachse Südwand S-CD wurde ein Restaurierungs- und Konservierungsvorschlag erarbeitet und ausgeführt
Detaillierte Angaben der Voruntersuchungen
Kartographie Photos
Kloster Rohr
Im gesamten Innen- und Außenbereich, einschließlich des Dachbodenbereiches wurden umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt. Durch den fortzuführenden Rückbau der verschiedenen Einbauten (Betondecken) sollten diese Befunduntersuchungen weiter geführt werden.
In Teilbereichen der Außenfassade wurde ein geritzter Fugenstrich vorgefunden und lokalisiert. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß diese Verputzung zu einem Vorgänger-Bauwerk gehört. (Foto Nr. 4.2.1.) Hierzu gehören Restbestände von Türlaibungen sowie ein kleines Rundbogenfenster im Nordwandbereich. (Foto Nr. 4.6.2.)
Im gesamten Innenbereich ist großflächig ab etwa 4m Fußbodenhöhe ein ca. 6m hoher Streifen der I. Raumfassung (um 1200 Spätromanik) vorhanden.
Eine geglättete Putzoberfläche (bis 1 cm stark), weiß gekalkt und Fassungsreste figürlicher Wandmalereien konnten lokalisiert werden und wurden im Südwandbereich in das vorhandene Meßbild eingetragen.
Eine II. Raumfassung mit grobkörnigeren Verputzungen und Ausbesserungen im Putzbereich I. mit einer Farbfassung der Fenstergewände konnte nur im östlichen Teil nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um den Wechsel von 4 Farben- Ocker / Oxidrot / Orange / helles Grau gemalten Quadern die mit einem breiten (bis ca. 0,7 cm) schwarzen Fugenstrich gefaßt wurden und im Quadereckbereich einen etwa 3cm großen Punkt erhielten. (Foto Nr. 2.4.1.)
Die Kartierung dieser Farbfassungen, Putze und Schäden erfolgte mit Hilfe eines Meßbildes, 4 Wandabwicklungen und mehreren Fotos. Diese sind in verschiedenen Computergrafiken (Maßstab 1:50) zusammengefaßt.
Innerhalb der unteren Geschoßebene (4m hoch) sind die originalen Putzoberflächen durch Stallnutzungen seit dem 19. Jh. und durch große Umbauten in den 80er Jahren weitgehend zerstört.
Befunduntersuchung, Fassung I.
Befunduntersuchung, Fassung II.
Kartographie Malerei
Kartographie Photos
Die zweite Farbfassung befindet sich ausschließlich im östlichen Teil des Baues, also im Bereich des ehemaligen Kirchenraumes vor der Nonnenempore.
Putzfehlstellen von Putz I, vor allem unterhalb der Fenster - bedingt durch Wassereinbrüche, wurden im gesamten Klostergebäude mit dem gröberen Putz II. ausgebessert. Putzausbesserungen erfolgten weiterhin in den Bereichen von architektonischen Umbauten, z.B. im Umfeld der Konsolsteine.
Im Bereich der Fensterlaibungs-Vorderkanten (Faschen) ist an die geschnittene Putzkante I. auf die originale Steinstruktur der Putz II. aufgetragen und angeglichen. (Foto Nr. 2.5.3.1.)
Die Farbfassung II. stellt eine Quaderimitation im östlichen Teil des Gebäudes dar. (Foto Nr. 2.6.) Dabei handelt es sich um den Wechsel von 4 Farben- Ocker / Oxidrot / Orange / helles Grau gemalten Quadern die mit einem breiten (bis ca. 0,7 cm) schwarzen Fugenstrich gefaßt wurden und im Quadereckbereich einen etwa 3cm großen Punkt erhielten. Zu dieser Fassung gehört im gesamten Wandflächenbereich eine dicke, weiße Kalkschlämme, mit geringer Haftung auf Putz I.. Auch hier sind Putzblasen und Oberflächenzerstörungsbereiche in unterschiedlichen Größenordnungen vorhanden.
Befunduntersuchung, Fassung III.
Die III. Farbfassung befindet sich auch ausschließlich im östlichen Teil des Gebäudes. Ein bis ca. 1,5cm starker, schwarzer Umrahmungsstrich im Faschen-bereich und eine dicke, weiß-ockerfarbige Kalkschlämme im Wandflächenbereich stellt diese Farbfassung dar. (Foto Nr. 2.4.1.)
Sie wurde jedoch nur in geringen Bereichen lokalisiert.
Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen
Foto 2.6.3.
Im Bereich der Probeachse der Südwand, Abschnitt S-CD wurde eine Probeachse entsprechend den Restaurierungs- und Konservierungsvorschlägen durchgeführt. (Foto Nr. 2.6.)
Die Zusammensetzung und Konzentration des Festigungsmittels wurde durch praktische Festigungsversuche vor Ort ermittelt.
Die überwiegend konservatorische Behandlung der Wandmalerei führt hier zu einem ästhetischen Gesamtbild.
Lage - Kloster Rohr, Rohr, Deutschland
Mitwirkende
Messbild-Erstellung: -, -, Messbildstelle GmbH Dresden - Dresden Restaurator: Möller, Manfred, Dipl. Restaurator - Rohr in Thr. Dokumentation / Digitale Medien: Möller, Mathias, anuvito - Dillstädt