Reform. Kirche in CH-3110 Münsingen - Farbfenstersanierung
Im Kirchenchor sind drei ganze Farbfenster / Glasmalerei anfangs 20. Jh. eingebaut, in vier weiteren Fenstern eingebaute Rauten-Bleiverglasungen (Feldeinheiten) mit komplett 14 Wappenscheiben-Einlagen
Die am Ort nicht ausgebauten, farbigen Glasfenster (3) Reinigung / Sicherung örtlich
10 Wappenscheiben-Einlagen Überarbeitung, Restaurierung im Atelier von Martin Halter in Bern
Sanierungsmassnahmen
Detail-Aufnahme: sind die mit 2-K-Leim stirnkantig zusammengefügten Glasbruchteile wiederum gefestigt, gesichert und gesäubert als ein ganzer Glasteil verfügbar, wird dieser nach Überprüfung wieder in die ursprünglich angestammte Position gebracht.
Detail-Aufnahme: nach einer genauen Schadenanalyse (Ursache: Einwirkung mit Gegenstand), wurden jeweils alle Glasbruchstücke zusammengetragen (bei der Entdeckung eines Schadens, niemals entsorgen), um sie chronologisch nach ihrer ursprünglichen Positionierung zusammen zu stellen. Ein Aufriss dient als Sicherheit und Dokumetation.
Detail-Aufnahme: beispielhaft aus der Praxis (reform. Kirche CH-3110 Münsingen), wie sich das vormals defekte Glasteil dieser Wappenscheibe, einer sensiblen und nachhaltigen Bearbeitung unterzieht, um sich danach wiederum originalgetreu im Umfeld der bestehenden Substanz repräsentieren zu können.
Photographie (FarbPositiv), Detail-Aufnahme, Zwischen-Zustand, Die Teile sind wieder fest zusammengestellt: Alle Glasbruchteile werden sorgsam gereinigt (Vorsicht nicht mehr haftendes Schwarzlot).
, Die Teile werden hernach (in der vorgegebenen Zusammensetzung) einzeln mit Spezialleim (Stück um Stück) zusammengebaut, in winkelabgestützte Position gebracht. Das Auftragen der Leimsubstanz auf den Glasbruchkanten ist entsprechend auf die komplexe..., ... Situation des Bruchschadens auszurichten. Das heisst, die überschüssige Leimflüssigkeit soll sich auf den Glasoberflächen auf ein Minimum beschränken. Damit später, nur noch wenig für die Säuberung entfernt werden muss.
Bild: Zwischen-Zustand, Mit Acryl-Farben (wasserbasis) wurden die Verletzungen an den Glasbruchkanten und Schwarzlotbemalungen mit Kaltretuschen auf ein Minimum reduziert. Damit die Ursprünglichkeit der Original-Substanz in ihrer visuellen Wirkung nicht zu sehr eingeschränkt bleibt.
Betrifft: Wappenscheiben-Einlagen (2 Stück 1652 /8 Stück 1709) und drei Rundbogenfenster (ganz) mit Glasmalerei (zu je 8 resp. 11 Feldeinheiten) bestückt anfangs 20. Jh. Entw. Balmer /bibl. Themenbereich
Standort: im Chor /bis Angrenzung zum Schiff
Ausgangslage: bisher waren diese bestehenden Farbfenster (Glasmalereien) und Wappenscheiben mit jeweils einem Aussengitter geschützt.
Bereits 1992 wurde das eine Fenster auf der Südseite (Nebeneingang) im Rahmen eines Pilotprojektes saniert. Die vier Wappenscheiben wurden damals aus dem Originalfalz ausgebaut, überarbeitet (restauriert) und in mobile, neu gefertigte Metallrahmenprofile eingebaut und an Ort und Stelle (Kirche) deckungsgleich auf das bestehende Lichtmass ausgerichtet, aber 4 cm nach zurück versetzt montiert.
Im Origiinalfalz wurde jeweils ein Verbundsicherheitsglas als Aussenschutz eingebaut (isothermisches Schutzverglasungs-System (Arch. Hiltbrunner + Rothen AG, Münsingen /glasmal-techn. Ausf. Atelier Martin Halter Bern).
Konzept: nach dem selben Konzept (wie 1992) sollten nun die restlichen 10 Wappenscheiben saniert und geschützt werden. Jedoch die drei ganzen Farbfenster (Glasmalerei anf. 20. Jh) im Chor wurden in ihrer Position (im Original-Steinfalz) belassen. An dieser Stelle sollte auf der Aussenseite eine filigrane Metallbaukonstruktion in die Fensterlaibungs-Nische integrierend montiert werden. Sie dient zur Aufnahme einer hinterlüfteten Aussenschutzverglasung (pro Fenster je 2 Float-VSG-Flächen 10 mm /1 x unterteilt)
Umsetzung: die gesamten Sanierungsarbeiten erfolgten innert 2er Monate (Ende Aug. - Ende Okt. 2006).
Neben den Arbeiten am /mit Glas, mussten gleichzeitig noch Nebenarbeiten mit der Beteiligung anderer Handwerker getätigt werden. Der Inhalt der bebilderten Dok. beschränkt sich auf die Arbeiten des Glasmalers und Kunstglasers.
Wappenscheiben: Die Haftung der Schwarzlotkontur /-Überzug ist mehrheitlich mit der Glasoberfläche kratz- fest verbunden.
Masse: Die Dimensionierung der einzelnen Wappenscheiben ist jeweils über das Randblei vermessen (1 Überarbeitungsrappot pro WS).
Begleitung: durch die Kant. Denkmalpflege Bern (Kontrolle /Entscheidung)
Die Original-Dok. ist bei der Kant. Denkmalpflege hinterlegt.
Architekt: Albrecht Spieler, Arch. HTL, Münsingen
Atelier: für Glasmalkunst Martin Halter, Bern techn. Konzept für Aussenschutzverglasung/ glasmaltechn. Restauration /Überarbeitung /Dokumentierung (Original 36 Seiten)
Chronologischer Ausführungsbeschrieb
Detail-Aufnahme: sind die mit 2-K-Leim stirnkantig zusammengefügten Glasbruchteile wiederum gefestigt, gesichert und gesäubert als ein ganzer Glasteil verfügbar, wird dieser nach Überprüfung wieder in die ursprünglich angestammte Position gebracht.
Detail-Aufnahme: nach einer genauen Schadenanalyse (Ursache: Einwirkung mit Gegenstand), wurden jeweils alle Glasbruchstücke zusammengetragen (bei der Entdeckung eines Schadens, niemals entsorgen), um sie chronologisch nach ihrer ursprünglichen Positionierung zusammen zu stellen. Ein Aufriss dient als Sicherheit und Dokumetation.
Detail-Aufnahme: beispielhaft aus der Praxis (reform. Kirche CH-3110 Münsingen), wie sich das vormals defekte Glasteil dieser Wappenscheibe, einer sensiblen und nachhaltigen Bearbeitung unterzieht, um sich danach wiederum originalgetreu im Umfeld der bestehenden Substanz repräsentieren zu können.
Photographie (FarbPositiv), Detail-Aufnahme, Zwischen-Zustand, Die Teile sind wieder fest zusammengestellt: Alle Glasbruchteile werden sorgsam gereinigt (Vorsicht nicht mehr haftendes Schwarzlot).
, Die Teile werden hernach (in der vorgegebenen Zusammensetzung) einzeln mit Spezialleim (Stück um Stück) zusammengebaut, in winkelabgestützte Position gebracht. Das Auftragen der Leimsubstanz auf den Glasbruchkanten ist entsprechend auf die komplexe..., ... Situation des Bruchschadens auszurichten. Das heisst, die überschüssige Leimflüssigkeit soll sich auf den Glasoberflächen auf ein Minimum beschränken. Damit später, nur noch wenig für die Säuberung entfernt werden muss.
Zwischen-Zustand, integriertes jedoch noch nicht retuschiertes Glasteil fertig in die bestehende Bleinetz-Struktur eingebaut
Detail-Aufnahme, Zwischen-Zustand, mit Acryl-Farben (wasserbasis) wurden die Verletzungen an den Glasbruchkanten und an der Schwarzlot-Bearbeitung mit Kaltretuschen auf ein Minimum reduziert. Damit die Ursprünglichkeit der Original-Substanz in ihrer visuellen Wirkung nicht zu sehr eingeschränkt bleibt.
Bild: Zwischen-Zustand, Mit Acryl-Farben (wasserbasis) wurden die Verletzungen an den Glasbruchkanten und Schwarzlotbemalungen mit Kaltretuschen auf ein Minimum reduziert. Damit die Ursprünglichkeit der Original-Substanz in ihrer visuellen Wirkung nicht zu sehr eingeschränkt bleibt.
1. Besprechungen /Abklärungen mit den verantw. Personen der Baukommission, mit dem Architekten, mit der Kant. Denkmalpflege, mit der Metallbaufirma, mit dem Steinhauer, mit dem Geschäftsführer der Malerei
2. Informationen (Vortrag) vor dem gesamten Kirchgemeinderat an ort und Stelle, Beantwortung zu Sachfragen (Kosten- /Nutzenfaktor), Kulturgüterschutz (Pflege /Unterhalt > Verantwortung)
3. Steinfalz-Bearbeitung durch den Steinhauer
4. Metallbauer /Schlosser; alle MS-Schrauben zur Stabilisierung und Positionierung der Deckschienen wurden ersetzt (Sturmstangen- /Haupteinteilung der Fenster-Rahmenstruktur)
5. Start: Ausbau /Sicherung der 10 Stück Wappenscheiben, Transport in die Werkstatt (Einlagerung) Kittfalz-Reinigung (Stein /Metallteile), Vermassung /Definierung der VSG-Glas-Dimensionierung Ist-Zustand fotografisch dokumentiert (Abb. Vor-Zustand)
6. Atelier: 2 Rauten-Bleivergl.-Einheiten aus den bestehenden Fenster-Flügeln ausbauen. AVOR für Metallbauer zwecks Höhen-Massreduktion der F-Flügeln. Überarbeitung der Vergl.-Einheiten; -
Massreduktion in der Höhe um 2 cm (bedingt durch reduziertes Höhenmass des F-Flügels). Wiedereinbau der Vergl.-Einheiten
7. Anlieferung der VSG-Schutzgläser an Ort und Stelle. Einbau der VSG-Gläser (Aussenschutz für Wappenscheiben) in die Ebene der Originalfälze. Neuen Kittaufzug (ausschliesslich bei allen Eisenteilen / Deckschienen-System), Bereich Steinfälze (schmale Nut in der Vertikale mit steinverträglichen Silikonstoffen provilaktisch angefüllt)
8. Steinhauer, Innenseite Falzbereich: Mörtelaufzug Steinfälze (betr. bei den neuen VSG-einsätzen)
9. Glasm., an Ort und Stelle (aussenseitig): Bereich Steinfälze in der Vertikale, abdichten mit steinverträgl. Silikon. Komplette Innen- /Aussenreinigung (inkl. alle Feldeinheiten der übrigen Rauten-Bleiverglasung)
10. Drei Chorfenster (Glasmalerei) Innenreinigung (Nass mit Nachtrocknung), punktuelles Nachkitten
11. Atelier: Überarbeitung /Restaurierungsmassnahme 10 Stück Wappenscheiben, horizontal-geführte Windeisen entfernen, Drahthaften ablöten, Lötstellenbereinigung, Kittresten am Rand entfernen, Dimensionierung im rechtwinkligen Anschlag bereinigen /festigen, teilweise Randblei erneuern, defekte Rauten-Verglasungsteile durch neue farbtongleiche, mundgebl. "Echt"-Antikgläser ersetzen, gebrochene H-Bleiprofile überlöten. Detaireinigung ausführen; sorgsame Handhabung bei der Entfernung von Schmutzablagerungen auf den Glasoberflächen (unter Verwendung von destillat-ausgleichendem Wasser) mit jeweiliger Nachtrocknung, Entfernung von Laugenschichten durchsetzt mit Kalkablagerungen, z.T. Kittverunreinigungen auf Glas (ehemals unsauberer Rep.- oder Restaurierungseingriffen). Nachkitten (ausfüllen von Löchern zw. Glas/ Bleinetzstruktur). Das Auflöten neuer Bleihaften zur Aufnahme neu gefertigter, horizontal-geführter Windeisen
d 6 mm (seitl. links und rechts abgeflacht, zur Unterschiebung > Deckschienen-Rahmenelement)
Die WE positionieren, Bleihaften zur Sicherung der WE verbinden mit Lötpunkt.
Bauseits zugelieferte, mobile MR-Elemente im Falzbereich beidseitig mit Distanzbändern auslegen. Einbau der fertig überarbeiteten Wappenscheiben in die zugewiesenen MR. (klotzen). Alle ungesicherte Glasbruchstellen rückseitig mit Silikonpunkten sichern. Verletzte Glasbruchstellen mit Kaltretuschen ergänzen.
12. Fotografisch dokumentiert - nach der Restaurierung
13. An Ort und Stelle: Aussenreinigung der drei Chorfenster (nass /trocknen), Stellen nachbessern betr. Dichtungsmaterial (Silikon /Kitt)
14. Metallbau: Montage der filigranen Metallbaukonstruktion (3 Chorfenster), Einbau der Float-VSG (Distanz zur Glasmalerei 6.5 cm /Glas zu Glas), Vermassung /Positionierung (Stein /polierter Glasrand) gewährt durch eine knappe, aber genügend grosse Distanz, die notwendige Hinterlüftung (zwecks Verflüchtigung sich jeweils ansammelnder Feuchtigkeitsablagerungen).
15. Transport der mobilen Rahmen-Elemente mit den neu integrierten Wappenscheiben zur ordentlichen Montage an ihre Standplätze
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