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Historisches Kerbholz aus dem 16. Jahrhundert

Bei Bauarbeiten im Jahr 1999 in einem Fachwerkhaus in der Weidebrunner Gasse in Schmalkalden (Thüringen) wurde ein kleiner historischer Schatz gefunden. Nach dem Reinigen eines Deckenbalkens im Erdgeschoss fand man in einem Spalt einen kleinen Zettel. Nach dem langsamen Aufwickeln des Zettels entdeckte man in diesem ein kleines Stück Holz.

 
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Bei dem aufgefundenen Zettel aus dem Jahre 1536 handelt es sich um eine hinterlegte Gutschrift für eine dritte Person, die beabsichtigt oder unbeabsichtigt wohl nie zur Auszahlung kam.

Das beigelegte Hölzchen ist eine in alter Zeit gebräuchliche Merkhilfe für die gebrachten Leistungen, in den meisten Fällen aber für gemachte Schulden. Je ein Kerbholz, vorher durch Aneinanderlegen gleich geschnitten, kam in die Hand des Gläubigers und des Schuldners.

Der übertragene Text (in damals gebäuchlicher Rechtschreibung und Redewendung) lautet:

Lieber meister woln anzeigen Zettel VI (sechs) gulden von dem Schaff ader Hamel gelt gebin so dem Jungen rußwuermen gebürtt. Zu war Zeichen meins vesten abschieds das ich Euch bevel gebin hab niemantz nicht zu geben er breng den mein Handschriftt

geben uff nicolay anno XXXVI (sechsunddreißig)

meyn Johann Helprant, Handschriftt

Johann von Trußen, vicarius zu Frauenbreytungen


Finder des Kerbholzes: Mathias Möller, Dillstädt
Übersetzt durch Stadtarchiv Erfurt, August 2003



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