denkmal - Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung
JUBILÄUMSJAHR FÜR DIE DENKMAL – 30 JAHRE EUROPÄISCHE LEITMESSE
„Mit 30 Jahren denkmal feiern wir in diesem Jahr ein großartiges Jubiläum und blicken stolz auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück, die wir selbstverständlich fortschreiben wollen“, sagt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe. Bereits die erste Auflage der denkmal 1994 wusste zu überzeugen: „Die erste Messe auf dem Kontinent, die die Themen Denkmalpflege und Stadterneuerung in ihrer gesamten Komplexität mit Ausstellung und Kongressprogramm erfasst“, hieß es in der damaligen Abschlussmeldung der Messe. Geisenberger ergänzt: „Dem Anspruch als europaweit bedeutendste Plattform rund um den Erhalt des Kulturerbes ist die denkmal treu geblieben. Möglich wird das durch starke Partner, ein stimmiges Konzept und ein stetig wachsendes Netzwerk.“
Themen, die die Branche bewegen
Die Denkmallandschaft ist konstant in Bewegung – umso wichtiger ist es, mit der Europäischen Leitmesse in Leipzig einen Raum zu bieten, um aktuelle Herausforderungen und Best Practice Beispiele zu diskutieren, um voneinander zu lernen und gemeinsam neue Lösungsansätze zu entwickeln. Inhaltlich konzentriert sich die denkmal in diesem Jahr auf fünf thematische Säulen, die in den nächsten Wochen und Monaten näher beleuchtet werden. Sie umfassen alle Bereiche des Kulturerbes und zeigen Chancen und Perspektiven auf. So wird eines der Kernthemen etwa der Schutz von kulturellem Erbe in Notfallsituationen – ein Thema, das aufgrund vieler Konflikte und Katastrophen eine immer größere Relevanz bekommt. Auch die Denkmalvermittlung und baukulturelle Bildung sowie das Bauen im und mit dem Bestand werden Schwerpunkte der diesjährigen denkmal. Die Chancen durch Digitalisierung, Robotik und KI in der Denkmalpflege und Restaurierung sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit dem Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz werden ebenfalls thematische Säule bilden und die Messe inhaltlich prägen.
Hochspezialisiert, innovativ und breitgefächert
Die Ausstellung der denkmal bildet traditionell die gesamte Bandbreite der Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung ab. Sowohl nationale und internationale Marktführer als auch Restauratoren und hochspezialisierte Handwerksbetriebe präsentieren ihre Arbeit. Mithilfe von „Lebenden Werkstätten“ wird das Handwerk und Restaurierung hautnah vermittelt und erlebbar gemacht. Hersteller zeigen besondere Materialien und Werkzeuge, angesehene Institutionen stellen ihre Projekte und Forschungsergebnisse vor und freuen sich auf den direkten Austausch. Bereichert wird das Programm durch die Fachmesse Lehmbau, die bereits zum 20. Mal im Rahmen der denkmal stattfinden wird.
Zentraler Bestandteil der denkmal ist zudem das vielfältige Fachprogramm. Über 200 Fachvorträge, Workshops, Seminare, Symposien, Konferenzen und Diskussionsrunden machen die denkmal erneut zur umfangreichsten Weiterbildungsveranstaltung der gesamten Branche.
Denkmalpflege der nächsten Generation – die Messeakademie
Rettung in Not für vier Baudenkmäler in vier Bundesländern. Die 13. Auflage des bundesweiten studentischen Architekturwettbewerbs Messeakademie schafft neue Perspektiven und bietet praktische Arbeit für die nächste Generation von Denkmalschützern. Der von der Leipziger Messe veranstaltete und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützte Wettbewerb richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen. Mit vier spannenden und historischen Objekten beteiligen sich auch in diesem Jahr die Landesämter für Denkmalpflege aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Eine renommierte Fachjury wählt die zehn überzeugendsten Arbeiten für eine Präsentation auf der denkmal aus und kürt am zweiten Messetag die drei Gewinner.
Nicht nur durch die Messeakademie wird die Arbeit und der Einsatz im Bereich der Denkmalpflege auf der Europäischen Leitmesse geehrt. Auch die begehrten denkmal-Goldmedaillen werden erneut vergeben.
Ein Messeverbund für den Erhalt des Kulturerbes – denkmal und MUTEC
Mit der MUTEC findet vom 7. bis 8. November 2024 die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik auf der Leipziger Messe statt. Hierpräsentieren nationale und internationale Unternehmen ein breites Angebot für die vielfältigen Anforderungen an Museen, Archive und Bibliotheken. Um dafür mehr Raum zu lassen, findet die MUTEC dieses Jahr erstmals in der benachbarten Halle statt. Zudem wurde mit einer Fokussierung auf eine zweitägige Laufzeit den Wünschen der Aussteller entsprochen.
Gemeinsam bilden die denkmal und MUTEC einen europaweit einzigartigen Messeverbund, der eine Brücke zwischen den verschiedenen Branchen schlägt und den interdisziplinären Dialog rund um den Erhalt des Kulturerbes vorantreibt.
Über die denkmal
Die denkmal, Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, präsentiert Produkte und Dienstleistungen rund um die Bereiche Instandsetzung, Inventarisierung, Konservierung, Restaurierung, Renovierung sowie Rekonstruktion. Seit 1994 lädt sie im Zweijahresrhythmus zum internationalen Branchentreffpunkt auf die Leipziger Messe ein. Neben dem interdisziplinären Aussteller-Mix erwartet die Messebesucher ein hochkarätiges international aufgestelltes Fachprogramm. Zur denkmal 2022 präsentierten 351 Aussteller aus 12 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen. Im Fachprogramm warteten rund 200 Veranstaltungen auf das interessierte Publikum. Abgerundet wird das Programm durch die Fachmesse Lehmbau. Zur 14. Auflage der Messe kamen 12.800 Besucher (gemeinsam mit der MUTEC). Vom 7. bis 8. November 2024 findet neben der denkmal die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik MUTEC statt.
Kulturerbe-Erhalt trifft Nachwuchsförderung
Als europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung hat sich die denkmal den Erhalt des kulturellen Erbes auf die Fahnen geschrieben. In diesem Bestreben verknüpft die Messe seit vielen Jahren das Thema Nachwuchsförderung und die Rettung historischer Bauwerke in Form der Messeakademie, eines bundesweiten studentischen Architekturwettbewerbs. In diesem Jahr findet die 12. Auflage der Messeakademie statt, die in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) realisiert wird. Unter dem Motto „Entwerfen im historischen Umfeld. Altbau.Umbau.Neubau“ stehen Nutzungskonzepte für vier erhaltenswerte historische Objekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg im Fokus.Für die diesjährige Messeakademie haben sich zahlreiche Studierende aus ganz Deutschland angemeldet. In der vergangenen Woche fanden die Exkursionen statt, auf denen sich die über 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 18 Hochschulen vor Ort ein Bild von den vier Objekten machen konnten. Alle Bauwerke eint eine bewegte Geschichte und ein großes Potenzial, mithilfe einfallsreicher Nutzungskonzepte in neuem Glanz erstrahlen zu können.
Schloss Senftenberg (Brandenburg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz)
Die zitadellenförmige Festung Senftenberg mit Schlossanlage aus dem 16. Jahrhundert ist fast vollständig von Erdwällen umschlossen. Im Inneren befindet sich an der Südkurtine das sogenannte Kommandantenhaus, das als Verwaltungsstandort für die Mitarbeiter der Museen des Landkreises genutzt wird. Eines davon ist in der Anlage selbst untergebracht. Die gesamte Festungsanlage ist Bestandteil der Denkmalliste des Landes Brandenburg. In Verlängerung des Kommandantenhauses soll ein Neubau entstehen, den man unter anderem für die Durchführung von Ausstellungen, Lesungen, Versammlungen und Familienfeiern nutzen will. Der Entwurf soll unter anderem die Architektur der umgebenden Bausubstanz berücksichtigen und ökologische Aspekte wie Energieeffizienz, Verminderung von Umweltbelastungen und Optimierung der gebäudebezogenen Lebenszykluskosten beachten.
Schloss Schnaditz, Bad Düben (Sachsen, Landkreis Nordsachsen)
Das Schloss Schnaditz liegt in dem kleinen ruhigen, gleichnamigen Dorf innerhalb des Landschaftsschutzgebietes“ Mittlere Mulde“. Durch die Novelle „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist ging es sogar in die Weltliteratur ein. Bis 1992 wurde es als Wohnbau, Gemeindeamt und Kindergarten genutzt. Inzwischen ist das denkmalgeschützte Anwesen stark sanierungsbedürftig. Sicherungsmaßnahmen wurden durch die Stadt Bad Düben insbesondere in den Jahren 2000 bis 2007 durchgeführt. Nun soll es als Ortsmittelpunkt eine seiner historischen und landschaftsprägenden Bedeutung gemäße Wiederherstellung erfahren. Gesucht werden Ideen, Gedanken und Entwürfe für eine im weitesten Sinne öffentliche und denkmalverträgliche Nutzung. Denkbar sind Ausstellungs- und Veranstaltungsräume für kulturelle Veranstaltungen. Auch ergänzende gesundheitsfördernde Angebote zu den vorhandenen Einrichtungen in der Kurstadt Bad Düben sind möglich. Weitere Nutzungsoptionen sind die Einrichtung öffentlicher Verwaltungen des Landes oder des Bundes bzw. die Ansiedlung von überregionalen Fachämtern.
Schachtanlage Paul II (Sachsen-Anhalt, Burgenlandkreis)
„Paul II“ in Naundorf stellt die letzte erhaltene Tagesanlage einer Braunkohlentiefbaugrube (1898-1927 in Förderung) in Sachsen-Anhalt dar und steht exemplarisch für das Mitteldeutsche Braunkohlerevier. Ihre Fördertechnik ist weitgehend erhalten. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) als Denkmaleigentümerin und der Burgenlandkreis mit der Kulturstiftung Hohenmölsen und der Dachverein „Mitteldeutsche Straße der Braunkohle“ suchen nach Möglichkeiten, dieses Kulturdenkmal der Braunkohle-Ära zu erhalten. Gefragt sind hier sowohl Ideen zur hochbaulichen Sicherung und Nachnutzung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wie auch zur Vermittlung der bergbaulichen Geschichte. Aufgrund des schlechten Zustands der Bausubstanz, der beeinträchtigten Statik der Gebäude sowie der untertägigen Grubenbaue sind kreative und innovative Ideen zur Sanierung der Gebäude zu entwickeln. Wichtigstes Ziel aller zukünftigen Maßnahmen ist, möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz, der Erscheinungsform und der Denkmal auszeichnenden Strukturen zu erhalten und wirtschaftlich tragfähige und nachhaltige Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Marstall / Schönhaus Altenburg (Thüringen, Landkreis Altenburger Land)
Im Frühjahr 2017 hat das Lindenau-Museum Altenburg eine Neukonzeption mit dem Titel „Der Leuchtturm an der Blauen Flut – Das neue Lindenau-Museum und die Altenburger Trümpfe“ vorgelegt. Dieser Masterplan sieht die grundlegende Sanierung des historischen Gebäudes von 1876 vor und eine Erweiterung um den Herzoglichen Marstall („Neue Remise“) am anderen Ende des Schlossparks. Zusätzlich ist das ehemalige Schönhaus in den Blick geraten, heute nicht mehr als eine Ruine mit wenigen Mauerresten auf halbem Weg zwischen Lindenau-Museum und Marstall. Dem Neubau der Remise als Werkstatt und Depot könnte zukünftig ein lokaler wie überregional wirkender Stellenwert mit Identifikationspotential zukommen. Gesucht werden realisierungsfähige denkmalgerechte Konzepte für einen zukünftigen Depot- und Werkstattneubau. Bei der Ruine Schönhaus ist ebenfalls ein moderner Neubau unter Wahrung der historischen Relikte erwünscht.
Nachdem in der vergangenen Woche die Exkursionen zu den vier Objekten stattfanden, haben die Studierenden nun bis zum 31. August 2022 Zeit, ihre Entwürfe einzureichen. Die Jury, die aus namhaften Experten der Denkmalpflege und Restaurierung besteht, wählt daraus am 11. Oktober die zehn besten Arbeiten und die drei Preisträger aus. Die zehn besten Entwürfe werden auf der denkmal ausgestellt und im Rahmen des Messeakademie-Fachkolloquiums am 25. November erfolgt die Prämierung der drei Preisträger.
Merkmale
Land | Deutschland |
Region | Europa |
Themen | Denkmalpflege, Handwerk, Restaurierung, Altbausanierung |
Typisierung | Fachmesse |
Website | www.denkmal-leipzig.de |
Wikipedia | de.wikipedia.org/wiki/Denkmal_(Messe) |