Es gibt sogar Bambuskonstruktionen, die älter als 200 Jahre sind. Um eine solche Lebensdauer zu gewährleisten, müssen jedoch verschiedene Aspekte beachtet werden.
- Klassifizierung und Arten
- Die Einsatzbereiche im Überblick
- Alterung von Bambus – und hilfreiche Hinweise
- Restaurierung von Bambus – praktische Tipps
Klassifizierung und Arten
Bambus, ein Gras mit über 1.200 Arten, hat viele ähnliche Eigenschaften wie Holz, darf aber nicht mit diesem gleichgesetzt werden. Das Pflanzenmaterial ist mittlerweile fast weltweit verbreitet, gedeiht jedoch besonders gut in Ostasien und Lateinamerika. Dort liegt die Luftfeuchtigkeit oft zwischen 80 und 90 %.
Die Art Bambusa bambos (L.) Voss kann Höhen von bis zu 30 Metern und Durchmesser von bis zu 18 Zentimetern erreichen. Eine andere Art, Dendrocalamus giganteus, die in Indien, Sri Lanka und Thailand vorkommt, zeichnet sich durch noch beeindruckendere Durchmesser von bis zu 30 cm aus und kann täglich bis zu 20 cm wachsen. Besonders geschätzt von Tragwerksplanern ist Guadua angustifolia Kunth aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf Spannung, Festigkeit, und Zuverlässigkeit in der Tragfähigkeit.
Die Einsatzbereiche im Überblick
Das Süßgras erweist sich als äußerst vielseitige Pflanze, deren Verwendung von Nahrungsmitteln über Matten, Geflechte und Gefäße bis hin zu Möbeln sowie Boden- und Wandbelägen reicht. Auch im Gartenbau und bei der Herstellung von Fenstern, Türen und Wintergärten findet das Material seine Anwendung. Bambus ist leichter als Holz und schont somit Beschläge, während es eine hohe Elastizität und Formstabilität unter Druck- und Zugbelastungen aufweist. Feuchtigkeitsbedingte Verformungen wie Quellen und Schwinden sind mit weniger als 1 % sehr gering, wodurch Fugen auf ein Minimum reduziert werden können.
Auch Matratzen Topper mit abnehmbarem Bambusbezug erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Bambus ist hypoallergen und daher optimal für Menschen mit Allergien, Ekzemen oder Heuschnupfen geeignet. Es verhindert Hautreizungen und hat eine beruhigende Wirkung auf empfindliche Haut. Dank seiner antimikrobiellen Eigenschaften schützt Bambus auch vor Bakterien und Hausstaubmilben, was sich positiv auf die Schlafhygiene auswirkt.
Bambus - Einsatzbereiche Möbel
Alterung von Bambus – und hilfreiche Hinweise
Die Verwitterung von freiliegendem Bambus resultiert aus dem Zusammenspiel verschiedener klimatischer Einflüsse, wie Temperaturschwankungen und relativer Luftfeuchtigkeit. Das wiederholte Austrocknen und Wiederaufnahme von Feuchtigkeit erzeugt kleine Risse auf der Oberfläche des Bambus, während UV-Strahlen die Zelluloseschicht abbauen. Zudem wirken Wind und Staubpartikel wie ein Sandstrahl auf die Oberfläche des Bambus. All diese Faktoren zusammen führen zur Verwitterung des Bambus.
Um zu verhindern, dass Bambus fault, sollte er nicht direkt mit dem Boden in Kontakt kommen. Es wird abgeraten, Bambusstäbe in den Boden zu stecken, es sei denn, sie sind mit einem speziellen Bodenschutzmittel für Bambus behandelt. Die anatomische Beschaffenheit der Bambusfasern, die längs ausgerichtet sind, macht das Material anfällig für Risse beim Nageln. Schrauben können aber zum Einsatz kommen, sofern Löcher vorgebohrt werden.
Restaurierung von Bambus – praktische Tipps
Vor der Restaurierung sollte der Bambus gründlich gereinigt werden. Ein mildes Reinigungsmittel, gemischt mit lauwarmem Wasser, ist dafür ideal. Mit einem weichen Tuch oder Schwamm Schmutz, Staub und Ablagerungen vorsichtig entfernen, dabei möglichst wenig Feuchtigkeit verwenden, um Verformungen des empfindlichen Materials zu vermeiden. Anschließend den Bambus vollständig trocknen lassen.
Bei Kratzern, Rissen oder Abnutzungen empfiehlt sich vorsichtiges Schleifen mit feinem Sandpapier (Körnung 220 oder höher). Dabei sollte wenig Material abgetragen und stets in Richtung der Bambusfasern geschliffen werden, um das natürliche Erscheinungsbild zu erhalten. Kleinere Risse oder Spalten sind mit einer farblich passenden Bambus- oder Holzpaste auffüllbar. Die Paste mit einem Spachtel auftragen und gut trocknen lassen. Anschließend die behandelte Stelle leicht abschleifen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
Autor/in: PL
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