Andererseits soll der Betrieb eine offene Atmosphäre ausstrahlen und auf Leute anziehend wirken. Niemand möchte bei einem Museumsaufenthalt das Gefühl haben, sich in einer Sicherheitsverwahrung zu befinden.
Mögliche Sicherheitsmaßnahmen und -konzepte gibt es viele. Manch einer setzt beim Schutz vor Dieben auf High-Tech. In Großstädten wie Hamburg greifen Museumsleiter gern auf einen erfahrenen Sicherheitsdienst für Hamburg zurück. Welche Sicherheitslösungen für welche Art von Museum Sinn machen, das klärt sich im Laufe dieses Artikels.
Prägende Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit
Allein in den letzten paar Jahren gab es eine Reihe spektakulärer Raubzüge in deutschen Museen. Da wäre der große Juwelendiebstahl im Dresdner Grünen Gewölbe im Jahr 2019 oder die gestohlene Goldmünze aus dem Berliner Bode Museum. Die Sachschäden belaufen sich in manchen Fällen in mehrstelliger Millionenhöhe. Von dem kulturellen Schaden noch gar nicht zu sprechen. Das Thema Sicherheit hat es im Zuge dieser medialen Großereignisse immer weiter nach oben auf die Agenda der Politik und der Sicherheitsverantwortlichen deutscher Museen geschafft.
Der BHE-Thementag
Am 9. November 2023 fand in Berlin zum zweiten Mal der BHE-Thementag mit dem Titel "Sicherheit in Museen" statt. Hier wurden sämtliche Sicherheitsmaßnahmen in einem wichtigen Kontext diskutiert: Welche Maßnahmen sind möglich, nötig und passen zu einem Museum? Das Spannungsfeld aus Offenheit und Sicherheit ist für Kultureinrichtungen jeder Art stets gegeben und kommt auf derlei Konferenzen und Podiumsdiskussionen immer wieder zur Sprache. Auf dem BHE-Thementag waren sich die Beteiligten einig, mehr Geld für Überwachung und Personal ausgeben zu müssen. Die Bewaffnung von Aufsichtspersonal lehnten dagegen alle kollektiv ab. Ein Museum soll ein Ort des Austauschs und der Teilhabe sein, und nicht in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt werden.
"Sicherheitsleitfaden Kulturgut"
Die KNK (Konferenz nationaler Kultureinrichtungen) nimmt sich diesem Thema ebenfalls an. Mit dem "SiLK" (Sicherheitsleitfaden Kulturgut) hat sie ein kostenloses Tool für Museen und Bibliotheken erschaffen, das sich mit dem Schutz von Kulturgütern auseinandersetzt. Hier finden sich Handlungsanleitungen, Dokumente, Literaturempfehlungen, Links und Möglichkeiten zur Selbstevaluation. Der Leitfaden steht in mehreren Sprachen zur Verfügung. Ein simples Ampelsystem gibt Auskunft darüber, wie groß die jeweilige Gefahrenlage ist.
Was der Deutsche Museumsbund beiträgt
Auch der Deutsche Museumsbund möchte zur Verbesserung des Diebstahlschutzes in Museen beitragen. Auf der Sicherheitskonferenz vom September 2020 wurden zusammen mit Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Sicherheitsfragen aller Art diskutiert. Die daraus resultierte Online-Publikation soll den Verantwortlichen Orientierungshilfen bieten. Im Fokus standen hier neben den großen Museen, die bei Vorfällen stärker in den medialen Fokus rücken, auch die kleineren Lokalitäten. In der Publikation wird ein umfassender Überblick über bauliche, technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen gegeben. Links und Literaturverweise liefern zusätzliche Informationen zu den Themen Risikomanagement und dem Aufbau fachlicher Ökosysteme.
Es beginnt bereits beim Bau
Wie in den angesprochenen Leitfäden und Publikationen bereits zur Sprache kam: Sicherheitsverantwortliche müssen in viele Richtungen denken, um ein Maximum an Diebstahlschutz zu gewährleisten. Es beginnt bereits beim Bau der Fassade. Hier gibt der deutsche Gesetzgeber zusammen mit der EU eine Vielzahl von Bauordnungen und Vorschriften vor, an die Baugenehmigungen geknüpft werden. Hierunter fallen neben den Sicherheitsverordnungen auch Brandschutzpläne, Elektroinstallationsrichtlinien, Wasserleitungen uvm.
Sicherheitseinrichtungen innerhalb des Museums
Zu den organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen gehört die Frage, wer überhaupt Zutritt zum Museum erhält. Viele Museen gewähren nicht allen Personengruppen Zutritt zu allen Arealen. Im Museum angekommen, lassen sich zahlreiche Einrichtungen installieren, die über die Vorgaben des Gesetzgebers hinausgehen können. Dazu zählen mechanische oder automatische Sicherheitstüren und -fenster. Überwachungs- und Alarmanlagen gehören ab einer gewissen Größe inzwischen zur Grundausstattung deutscher Kultureinrichtungen. Welche Systeme jeweils sinnvoll sind, haben Sicherheitsverantwortliche zusammen mit der Museumsleitung zu entscheiden. Im Falle besonders wertvoller Kulturgüter greifen nicht wenige Museumsleiter auf spezielle Sicherheitsdienste zurück. Diese können bei Bedarf das Museum Tag und Nacht absichern.