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Archivalien in Gefahr – Ein unglücklicher Einsturz

Große Katastrophen und Unglücke passieren oft dann, wenn niemand damit rechnet. Durch diese Unberechenbarkeit und den damit einhergehenden Schock bleiben manche Unglücke lange Zeit, oftmals für immer unvergesslich.

 

Ein solches Unglück passierte 2009 am 3. März, als das historische Archiv in Köln einstürzte. Neben dem zerstörten Gebäude und begrabenen Archivunterlagen kamen zusätzlich noch zwei Menschen ums Leben. Deren Tod war auf den Einsturz der beiden Nebengebäude zurückzuführen. Neben den Menschenleben, die natürlich höchst bedauerlich sind, besteht bei solchen Katastrophen oft die Gefahr, dass auch Kulturerbe und historische Dokumente vernichtet werden.

Doch wie konnte es zu einem solchen Ereignis kommen?

Eines steht fest: Archivgebäude sind zwar durchaus massiv, aber letztlich dennoch nicht unzerstörbar. Sowohl Naturkatastrophen als auch bewusste Zerstörung können wichtige Gebäude zum Einsturz bringen. Das zeigt der Verlauf der Dinge immer wieder.

Die Ursachen des Unglücks

Im Falle des historischen Archivs sackte der Boden des Gebäudes in die Baustelle der darunterliegenden U-Bahn ab. Durch den entstandenen Leerraum fiel das Gebäude in sich zusammen. Genau genommen war der Einsturz des historischen Archivs in Köln die Folge eines Baufehlers der darunterliegenden U-Bahn-Arbeiten. Die Fehlstelle lag in einer Schlitzwand-Lamelle. Solche Lamellen sichern normalerweise die Wände, damit eine entsprechende Grube ausgehoben werden kann. Durch eine feste Sicherung mit Blech und Beton kann dadurch das Erdreich an der jeweiligen Stelle gehalten werden.

Der Schaden und dessen Folgen

Das Unglück ereignete sich um 13:58 Uhr und hinterließ einen Trümmerhaufen, gepaart mit unzähligen verschütteten Archivalien. Bei einem derartigen Ereignis ist die komplette Bergung aller Bestände entsprechend unwahrscheinlich, weshalb im Zuge der ersten Bergungsarbeiten zumindest 85 % geborgen werden konnten - langfristig sogar an die 95 %. Doch selbst wenn ein Großteil des Archivmaterials wieder gefunden wurde, sind die Dokumente in einem entsprechend schlechten Zustand. Die Restaurierung des Archivmaterials wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen, aber immerhin ist sie möglich.

Außerdem waren die Struktur und Ordnung des Archivmaterials absolut durcheinander. Das erforderte entsprechend eine provisorische Infrastruktur. Sie können sich sicherlich vorstellen, welche enormen Arbeiten damals anstanden, um den Schaden durch verlorenes Material möglichst gering zu halten. Bei Einstürzen ist die Chance einer größeren Bergung zumindest noch höher als bei einem großen Brand. Denn Feuer bringt eine unwiderrufliche Schneise der Vernichtung mit sich. Da kann noch so viel geborgen werden – vollständig Verbranntes ist nun mal schwer zu restaurieren.

Der Einsturz in Köln brachte einen Schaden von rund 1,2 Milliarden Euro mit sich und verursachte auch danach noch einiges an Arbeit. Auch wurde entsprechend der damalige U-Bahn-Bau für eine geraume Zeit blockiert. Bei einer Großstadt ist das eine äußerst ungünstige Auswirkung.

Vielleicht sagen Sie nun, dass solche Einstürze sehr selten sind, weshalb Sie sich nicht weiter damit beschäftigen. Daher möchten wir auch noch den Großbrand der Kathedrale Notre-Dame, oder der Anna Amalia Bibliothek erwähnen. Sicherlich sind derartige Ereignisse nicht an der Tagesordnung – glücklicherweise. Trotz alledem kommen sie vor, weshalb Sie gegebenenfalls über entsprechende Versicherungen nachdenken sollten – zumindest, sofern Sie von Bestandsverlusten betroffen sind.

Weitere Informationen:
www.stadt-koeln.de/artikel/07168/




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