Bartolomeo Cavaceppi (1716-1799)
Bartolomeo Cavaceppi war ein italienischer Bildhauer und Restaurator, der im 18. Jahrhundert in Rom tätig war. Er erlangte Berühmtheit durch seine Fähigkeiten bei der Restaurierung von antiken Statuen und Skulpturen. Cavaceppi war bekannt dafür, dass er fehlende Teile von Skulpturen auf höchstem Niveau nachahmen konnte und seine Repliken so geschickt herstellte, dass sie oft kaum von den Originalen zu unterscheiden waren.
Cavaceppis Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die Restaurierung von Kunstwerken und die Entwicklung moderner Restaurierungstechniken. Er trug dazu bei, die Idee zu etablieren, dass eine Restaurierung nicht nur die Erhaltung des Kunstwerks, sondern auch die Rekonstruktion fehlender Teile umfassen sollte. Seine Methoden zur Nachahmung antiker Oberflächen und Materialien beeinflussten auch die Techniken der Restauratoren des 19. Jahrhunderts. Heute wird Cavaceppi oft als einer der Pioniere der modernen Restaurierung angesehen, der dazu beigetragen hat, die Disziplin zu professionalisieren und ihre Techniken zu verbessern.
Bedeutende-Personen
Johann Joachim Winckelmann (1717-1768)
Johann Joachim Winckelmann war kein bedeutender Akteur in der Restaurierung von Kunstwerken. Er war jedoch ein bekannter Kunsthistoriker und Archäologe des 18. Jahrhunderts, der als Vater der modernen Kunstgeschichte gilt. Winckelmanns Schriften beeinflussten die Restaurierung von Kunstwerken insofern, als er die Vorstellung von Schönheit und Harmonie als wesentlich für die Kunst propagierte und damit eine Ästhetik begründete, die auch für die Restaurierung von Kunstwerken von Bedeutung war. Winckelmanns Ideen prägten die Restaurierungskonzepte des 19. Jahrhunderts und waren ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung moderner konservatorischer Praktiken.
Er war einer der ersten, der die Kunst der Antike als eigenständige Kunstform anerkannte und deren Einfluss auf die Moderne betonte. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Neoklassizismus.
Karl Friedrich Schinkel (1781-1841)
Karl Friedrich Schinkel zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten. Als Bauleiter und Beamter in der Baubehörde des preußischen Königs erlangte er auch mit Blick auf den Denkmalschutz eine bis heute andauernde Bedeutung. In seiner Funktion als Leiter der Oberbaudeputation war Schinkel für die komplette Bautätigkeit in Preußen verantwortlich. Aus dieser Tätigkeit entstand die so genannte Schinkel-Schule, nach der auch Denkmalpflege betrieben wurde. Mit Karl Friedrich Schinkel wird oft der Beginn der modernen Denkmalpflege bzw. deren Einführung in Preußen in Verbindung gebracht. Im Jahr 1815 verfasste er das heute noch angesehene Gutachten mit dem Titel 'Grundsätze zur Erhaltung alter Denkmäler und Altertümer unseres Landes'. 1891 sollte Kaiser Wilhelm II. in allen Provinzen Kommissionen für den Denkmalschutz einberufen lassen, so genannte Provinzialkonservatoren wurden eingesetzt. Die Arbeit Schinkels kann in diesem Kontext als wichtige Voraussetzung gesehen werden. Erfahren Sie hier mehr zu Schinkels frühestes Hauptwerk: "Das Molkenhaus in Bärwinkel"
Eugène Viollet-le-Duc (1814-1879)
Der französische Architekt, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger erlangte vor allem durch die Restaurierung bekannter mittelalterlicher Bauwerke Bekanntheit. Er gilt als der Begründer der historischen Denkmalpflege in Frankreich im 19. Jahrhundert. Ab 1840 leistete er einen großen Beitrag zur Restaurierungsbewegung von mittelalterlichen Bauwerken. Auch Notre-Dame in Paris sowie die Kathedrale von Saint-Denis zählt zu seinem Tätigkeitsspektrum. In der Forschung jedoch ist seine Tätigkeit im Bereich der Denkmalpflege umstritten, obwohl sie in Frankreich eine große Rolle spielte. Er soll es mit der Detailtreue nicht so genau genommen haben, sodass Bauwerke in einem anderen Zustand als ursprünglich enden konnten. In diesem Kontext ist auf seinen Beitrag zur so genannten Architektur des Historismus zu verweisen. Teils wird Viollet-le-Duc auch abwertend mit dem Begriff 'vandalisme restaurateurs' (Restaurierungsvandalen) in Verbindung gebracht.
John Ruskin (1819-1900)
Das Wirken von John Ruskin hat sehr stark die Theorie und Praxis der modernen Denkmalpflege beeinflusst. Maßgebend ist, dass Ruskin ein Denkmal in seiner überlieferten Gesamtheit akzeptierte, einschließlich Patina. Er forderte stets die Konservierung und ist somit als Gegenspieler von Eugène Viollet-le-Duc zu sehen. In seinem vielbeachteten Werk 'The Stones of Venice' äußerte Ruskin große Sorgen in Bezug auf den Verfall von Venedig. Im Sinne der Konservierung und einer möglichen Restaurierung fertigte er einige hundert Zeichnungen an und hielt dabei zahlreiche Details von Fassaden fest. Er wollte so ein Bild von Venedig festhalten, das ganz im Sinne der Denkmalpflege und Restaurierung einen erhaltenden Nutzen stiften könnte.
Georg Gottfried Julius Dehio (1850-1932)
Dieser bedeutende deutsche Kunsthistoriker hatte einen großen Einfluss auf die Konzeption der modernen Denkmalpflege. Ab 1900 etwa wandte er sich gegen den damals üblichen purifizierenden Weiterbau von alten Baudenkmälern. Sein heute noch zitierter Wahlspruch lautet: "Konservieren, nicht restaurieren". In diesem Sinne kritisierte er Zerstörungen bei der Restaurierung als Vandalismus. Er forderte, dass alte und neue Bestandteile bei Zubauten deutlich voneinander zu unterscheiden sein müssen. Insofern trat Dehio für den immer noch dominierenden Denkmalschutz ein, so wie er in der angesehenen Charta von Venedig beschrieben wird. Darüber hinaus sprach er sich leidenschaftlich für den Wiederaufbau von ganz verlorenen oder stark beschädigten Baudenkmälern aus. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der bis zum Jahr 1912 rekonstruierte Hamburger Michel.
Alois Riegl (1858-1905)
Alois Riegel gilt als die wichtigste Persönlichkeit der österreichischen Denkmalpflege, wobei er u.a. als Generalkonservator tätig war. Als Mitbegründer der Wiener Schule befasste er sich mit dem Wesen und der Entstehung des modernen Denkmalkultes. 1903 wurde der von ihm verfasste Gesetzentwurf zu Denkmalpflege und -schutz umgesetzt, sodass methodische Grundlagen verankert wurden. Von praktischer Bedeutung war ein Katalog mit Wertkategorien, um das Wesen und die Bedeutung von Denkmälern einordnen zu können. Mit Blick auf die Erhaltung von bedeutsamen Bauwerken sind Gründe für das öffentliche Interesse abzuleiten. In dieser Arbeit wird oft eine erkenntnistheoretische Pionierleistung gesehen, die selbst heute noch internationale Anerkennung findet. Als eines seiner Hauptwerke findet 'Der moderne Denkmalkultus' aus dem Jahr 1903 auch heute bei Fachleuten noch Anklang.
Max Doerner (1870-1939)
Max Doerner war ein deutscher Maler und Restaurator, der für seine Schriften über die Maltechniken und die Materialien der Malerei bekannt ist. Sein Buch "Die Materialien der Künstler und die Grundlagen ihrer Verwendung" gilt als ein Standardwerk in der Kunstrestaurierung.
Doerner hatte eine breite Ausbildung in Malerei und Restaurierung und lehrte in verschiedenen europäischen Ländern, bevor er 1923 an die Akademie der Bildenden Künste in München berufen wurde, wo er bis zu seinem Tod lehrte. In seiner Lehrtätigkeit und in seinen Schriften legte er großen Wert auf die Bedeutung von Materialien in der Kunst und betonte die Bedeutung des Wissens um die Materialien und Techniken der Malerei für die Restaurierung von Kunstwerken.
Doerners Einfluss auf die heutige Restaurierung ist enorm. Sein Buch ist nach wie vor ein wichtiger Leitfaden für Restauratoren und Konservatoren und gilt als eines der grundlegenden Werke der Kunstrestaurierung. Sein Ansatz betonte die Wichtigkeit der Wissenschaftlichkeit in der Kunstrestaurierung und legte den Grundstein für die moderne, technisch orientierte Kunstrestaurierung. Heute werden viele seiner Prinzipien und Methoden immer noch angewendet und weiterentwickelt, um eine möglichst genaue Restaurierung und Erhaltung von Kunstwerken zu gewährleisten.
Buchtipp: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde
Das nach ihm bezeichnete Doerner-Institut wurde im Jahr 1958 in die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen integriert. Im Jahr 1977 kamen Restaurierungswerksstätten hinzu. Das Doerner-Institut trägt heute mit seinem weltweiten Ansehen zur Erhaltung von Kulturgütern bei. Neben konservatorischer Museumsarbeit erfolgt ebenfalls praktische Restaurierung. Einen Namen hat sich das Institut vor allem mit neuartigen, physikalisch-chemischen Methoden zur Überprüfung von Kunstobjekten gemacht. 2008 wurde durch eine solche Analyse beim Verkauf das Gemälde 'Rotes Bild mit Pferden' als Fälschung enttarnt.
Kurt Wehlte (1897-1973)
Der deutsche Spezialist für Maltechnik Kurt Wehlte war ein deutscher Restaurator und Autor, der vor allem durch sein Buch "Werkstoffe und Techniken der Malerei" (ursprünglich veröffentlicht 1943) bekannt wurde. Das Buch wurde zu einem Standardwerk in der Kunstrestaurierung und ist heute noch in Gebrauch.
Wehlte studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Chemie und arbeitete später als Restaurator in Museen und Denkmalpflegeämtern. Sein Buch "Werkstoffe und Techniken der Malerei" war eines der ersten, das sich ausführlich mit den Materialien und Techniken der Malerei auseinandersetzte und es gab Restauratoren erstmals ein umfassendes Verständnis von den Materialien, mit denen sie arbeiteten.
Wehltes Einfluss auf die heutige Restaurierung kann nicht unterschätzt werden. Sein Buch hat dazu beigetragen, dass die Restaurierung von Kunstwerken zu einer wissenschaftlichen Disziplin wurde, die auf einem fundierten Verständnis von Materialien und Techniken basiert. Auch heute noch gilt sein Werk als Standardwerk in der Kunstrestaurierung und viele seiner Prinzipien und Methoden werden immer noch angewendet und weiterentwickelt, um eine möglichst genaue Restaurierung und Erhaltung von Kunstwerken zu gewährleisten.
CESARE BRANDIs - Teoria del restauro
Cesare Brandi (1906-1988)
Cesare Brandi war ein italienischer Kunsthistoriker und Restaurator, der als Begründer der modernen Theorie der Restaurierung gilt. Er veröffentlichte 1963 sein bahnbrechendes Buch "Teoria del Restauro" (Theorie der Restaurierung), das bis heute als eines der einflussreichsten Werke in der Restaurierungstheorie gilt.
Brandi vertrat die Ansicht, dass ein Kunstwerk nicht einfach als Objekt betrachtet werden könne, sondern als Teil eines historischen und kulturellen Kontexts. Seine Theorie betonte die Bedeutung der Originalität von Kunstwerken und betonte, dass eine Restaurierung nicht nur die körperliche Erhaltung eines Werkes umfassen sollte, sondern auch die Berücksichtigung der historischen und kulturellen Bedeutung des Werkes und dessen Erhaltung als historisches Dokument.
Brandis Arbeit hatte einen enormen Einfluss auf die heutige Restaurierung. Seine Theorie betonte die Bedeutung von Ethik und Professionalität in der Restaurierungspraxis und beeinflusste die Entwicklung moderner konservatorischer Standards. Seine Ansichten beeinflussten auch die Diskussionen und Debatten um den Wert von Originalität und Authentizität in der Restaurierung von Kunstwerken. Heute wird Brandi oft als einer der wichtigsten Theoretiker der Restaurierung angesehen und seine Ideen und Praktiken haben einen großen Einfluss auf die heutige Restaurierung von Kunstwerken.
Ernst Willemsen (1913-1971)
Ernst Willemsen war ein deutscher Restaurator und Kunstwissenschaftler, der sich vor allem mit der Restaurierung von Gemälden beschäftigte. Willemsen war ein Pionier auf dem Gebiet der Röntgenuntersuchung von Gemälden und entwickelte neue Methoden und Techniken, um die Materialien und Techniken der Künstler zu analysieren.
Willemsen studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Chemie und arbeitete später als Restaurator in verschiedenen Museen. Ab den 1950er Jahren begann er, Röntgenaufnahmen von Gemälden zu machen, um deren Schichtenstruktur und Materialien zu untersuchen. Er war einer der ersten Restauratoren, die diese Technik anwendeten und trug damit wesentlich zur Entwicklung der wissenschaftlichen Methoden in der Kunstrestaurierung bei.
Willemsens Arbeit hat damit einen Einfluss auf die heutige Restaurierung von Gemälden und anderen Kunstwerken. Seine Methoden und Techniken werden auch heute noch angewendet und weiterentwickelt, um eine möglichst genaue Analyse der Materialien und Techniken von Künstlern zu ermöglichen. Röntgenuntersuchungen sind heute ein Standardverfahren in der Kunstrestaurierung und haben dazu beigetragen, dass Restauratoren eine bessere Vorstellung davon haben, wie ein Kunstwerk aufgebaut ist und wie es restauriert werden kann, ohne es zu beschädigen.
Johannes Taubert (1922-1975)
Johannes Taubert war ein deutscher Restaurator, der vor allem durch seine Arbeit an der Restaurierung von Wandmalereien und Fresken bekannt wurde. Er gilt als einer der bedeutendsten Restauratoren der Nachkriegszeit und hat die heutige Restaurierung in vielerlei Hinsicht beeinflusst.
Taubert studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Chemie und arbeitete später als Restaurator in verschiedenen Museen und bei Ausgrabungen. Er legte besonderen Wert auf die Erhaltung und Wiederherstellung von Wandmalereien und Fresken und entwickelte dafür neue Techniken und Materialien.
Taubert setzte sich intensiv mit der Zusammensetzung und Alterung von Farben und Materialien auseinander und arbeitete eng mit Chemikern und Physikern zusammen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Er nutzte auch modernste Technologie wie die Infrarotreflektographie, um verborgene Schichten in Wandmalereien und Fresken sichtbar zu machen.
Tauberts Arbeit hatte einen großen Einfluss auf die heutige Restaurierung von Wandmalereien und Fresken. Seine Methoden und Techniken werden auch heute noch angewendet und weiterentwickelt, um die Erhaltung dieser Kunstwerke zu gewährleisten. Tauberts Fokus auf die Wissenschaft und Technologie hat dazu beigetragen, dass die Restaurierung heute ein hochspezialisiertes Handwerk ist, das auf fundierten Erkenntnissen und neuen Entwicklungen basiert.
Achim Wolfgang Hubel (*1945)
Achim Wolfgang Hubel ist ein deutscher Restaurator und Konservator, der einen großen Einfluss auf die Restaurierung von Kunstwerken hatte. Er war einer der ersten Restauratoren, die den Einsatz von Lasertechnologie in der Restaurierung von Kunstwerken erkannten und nutzten.
Hubel hat sich in seiner Arbeit auf die Restaurierung von Gemälden und Skulpturen spezialisiert und seine Arbeit umfasst die Restaurierung von Werken von Künstlern wie Caravaggio, Raphael und Rembrandt. Er entwickelte verschiedene Techniken zur Reinigung von Kunstwerken, insbesondere durch den Einsatz von Lasern, um unerwünschte Ablagerungen und Schmutz von der Oberfläche von Gemälden und Skulpturen zu entfernen.
Hubels Arbeit hatte einen enormen Einfluss auf die Restaurierung von Kunstwerken. Durch den Einsatz von Lasertechnologie in der Restaurierung von Kunstwerken konnte erstmals eine sehr präzise Reinigung von Gemälden und Skulpturen durchgeführt werden, ohne die Oberfläche zu beschädigen. Die von Hubel entwickelten Techniken und Methoden werden heute von vielen Restauratoren auf der ganzen Welt angewendet und haben dazu beigetragen, die Restaurierung von Kunstwerken zu verbessern und zu verfeinern.
Andrea Giovannini (*1953)
Andrea Giovannini ist ein italienischer Restaurator und Kunsthistoriker, der für seine Arbeit an der Restaurierung von Fresken und Wandmalereien in italienischen Kirchen und historischen Gebäuden bekannt ist. Er hat auch an der Restaurierung von Gemälden und Skulpturen gearbeitet.
Giovannini ist bekannt für seine innovative Arbeit bei der Verwendung von Materialien und Techniken in der Restaurierung. Er hat beispielsweise neue Methoden zur Konservierung und Restaurierung von Fresken und Wandmalereien entwickelt, die auf einer Kombination aus traditionellen und modernen Techniken basieren. Dabei werden beispielsweise spezielle Materialien wie Kreide und Gips verwendet, um Schäden zu beheben und die Struktur der Wandmalereien zu stärken.
Giovanninis Arbeit hat einen großen Einfluss auf die Restaurierung von Fresken und Wandmalereien in Italien und auf der ganzen Welt gehabt. Seine innovativen Methoden und Techniken haben dazu beigetragen, dass historische Fresken und Wandmalereien vor weiterem Verfall bewahrt werden konnten. Er hat auch dazu beigetragen, den Einsatz moderner Technologien in der Restaurierung von Kunstwerken zu fördern und die Forschung und Entwicklung von neuen Materialien und Methoden voranzutreiben. Heute wird Giovannini oft als einer der führenden Restauratoren Italiens angesehen und seine Arbeit hat einen großen Einfluss auf die Restaurierung von Kunstwerken auf der ganzen Welt.