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Gemälderestaurierung - Gemälderestaurator

Konservierung und Restaurierung von Gemälden - Erhaltung von Kunstobjekten

Gemälde stellen eines der wichtigsten Kulturgüter unserer Gesellschaft dar. Sie sind Zeitzeugen und Geschichtsträger, öffnen ein Fenster in eine vergangene Zeit und lassen den Betrachter für eine gewisse Zeitspanne in eine andere Welt abtauchen.

 

Um diese Kunstobjekte zu erhalten – gleich ob dies als präventive Maßnahme oder in Form einer Wiederherstellung erfolgt – bedarf es gut ausgebildeter Gemälderestauratoren. Die Gemälderestaurierung stellt eine eigene Form der Restaurierung dar und ist eines der ältesten Fachbereiche.

Der Ablauf einer Restaurierung, die Wahl der Technik sowie die damit verbundenen Kosten sind abhängig von der Form des Untergrundes – Leinwand, Holz, Pappe, Karton oder Metall – sowie dem Erhaltungszustand des Objektes.

Nicht selten erlebt der Gemälderestaurator bei der Bearbeitung des Gemäldes eine Überraschung: Die Übermalung von Gemälden war nicht unüblich. So können sich unter dem vorerst sichtbaren Bild Vorzeichnungen, Studien oder abgeschlossene Arbeiten des Künstlers verbergen. Der Arbeitsaufwand erhöht sich im Falle einer vormals erfolgten unsachgemäßen Restaurierung. Demnach müssten fehlerhafte Bearbeitungen des Gemäldes zuvor abgetragen werden. In jedem Falle lohnt sich eine fachkundige Gemälderestaurierung.

  1. Wann sollte ein Gemälde restauriert werden?
  2. Typische Schäden und ihre Ursachen bei Gemälden
  3. Typische Materialien in der Gemälderestaurierung
  4. Typische Werkzeuge und Techniken in der Gemälderestaurierung
  5. Typische Analysen und Untersuchungstechniken bei der Gemälderestaurierung
  6. UV-Untersuchungstechnik im Detail für Gemälde
  7. Firnisse bei Gemälden: Bedeutung und Entfernung
  8. Typische Herausforderungen von Gemälden auf Leinwand
  9. Schutz eines Gemäldes durch den Einsatz eines Rahmens
  10. Wie ein Rahmen ein Gemälde vor UV-Strahlen und Feuchtigkeit schützt
  11. Ablauf einer Gemälderestaurierung
  12. Ist eine Eigenrestaurierung von Gemälden möglich?
  13. Typische Schäden durch unsachgemäße Gemälderestaurierung
  14. Professionelle Restaurierung für historische Gemälde benötigt?
Restaurierung von Gemälden - Retuschierung von Fehlstellen

Restaurierung von Gemälden - Retuschierung von Fehlstellen

Wann sollte ein Gemälde restauriert werden?

Um diese Frage zu beantworten gilt es zwischen drei Formen der Gemälderestaurierung zu unterschieden: Konservierung, präventive Konservierung oder Restaurierung.

  1. Die Konservierung dient dem Erhalt des aktuellen Zustandes des Gemäldes. Alterungsspuren werden dabei nicht behoben. Lediglich der weitere Alterungsprozess soll verlangsamt werden.
  2. Die präventive Konservierung dient dem Ausschalten schadender Einflussfaktoren wie externer Witterungsbedingungen oder starker UV-Strahlung auf das Kunstobjekt.
  3. Bei einer Restaurierung werden hingegen bereits vorhandene Schäden behoben und die bestehende Substanz gesichert. Diese Maßnahme wird jedoch nur ergriffen, wenn sich die Lesbarkeit und die Bedeutung des Objektes bereits stark vermindert haben.

Die Aufgabe einer Gemälderestauratorin oder eines Restaurators ist es auch, das Gemälde zuvor eingehend zu untersuchen. Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihr Gemälde restauriert werden sollte, kann ein Gutachten zum Erhaltungszustand Auskunft geben. Konservierenden Maßnahmen ist immer der Vorrang zu geben, da bei einer Restaurierung auch in die bestehende Substanz eingegriffen wird.

Typische Schäden und ihre Ursachen bei Gemälden

  • Schäden durch externe Witterungsbedingungen, zB. UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen
  • Krakelee, Craquelé oder Krakelüre, zB. durch die verwendeten Materialien oder mechanische Belastung
  • Verschmutzungen durch Ablagerungen von Staub
  • Vergilbungen durch Ruß und Nikotin
  • Macken, Kratzer, Risse im Rahmen zB. durch unsachgemäße Handhabung
  • Falten, Risse oder Farbabreibungen im Gemälde durch unsachgemäßes Rahmen
  • Farbabsplitterungen oder Knicke durch fehlerhafte Lagerung oder Transport
  • Schäden durch unsachgemäße Reinigung mit Lösungsmitteln
  • Brandblasen durch Hitzeeinwirkungen
  • Blasen oder Risse durch fehlerhafte Klebernutzung

Typische Materialien in der Gemälderestaurierung

  • Firnis, zB. Dammarfirnis ein in Terpentinöl gelöstes Dammarharz zum Schutz der Malerei
  • Holz für Ergänzugen am Rahmen
  • Blattgold für Vergoldungen am Rahmen
  • Stuck zur Modellierung von Rahmenschäden und Ergänzugen an Holzrahmen mit Stuck
  • Wachse und Leime zum Schließen von Löchern und Rissen
  • Farben zur Ergänzung von Fehlstellen oder Farbabreibungen
  • Glasfasergewebe zur Schließung von Löchern
  • Lösungsmittel zur Reinigung
Konservierung und Restaurierung von Gemälden

Konservierung und Restaurierung von Gemälden

Typische Werkzeuge und Techniken in der Gemälderestaurierung

  • Pinsel zur Retuschierung
  • Spannzangen zum Aufspannen der Leinwand auf Rahmen
  • Spritz- oder Sprühpistolen zum Auftragen eines Firnis
  • Skalpelle zur Ablösung von Schmutzschichten
  • Schnitzeisen und Schnitzmesser zur Bearbeitung für Holzrahmen
  • Vakuumtische zur Glättung der Leinwand
  • Mikroskope für die Detailarbeit am Gemälde
  • Nadel und Faden zur Gewebebehandlung
  • Fotokameras zur Dokumentation des Restaurierungsprozesses (Vor-, Zwischen- und Endzuständen)
  • Scanner für Dokumentationen und Digitalisierungsprojekte
Untersuchungen und Dokumentationen von Gemälden

Untersuchungen und Dokumentationen von Gemälden

Typische Analysen und Untersuchungstechniken bei der Gemälderestaurierung

Es gibt eine Reihe von Untersuchungstechniken, die in der Restaurierung und Konservierung von Gemälden eingesetzt werden. Hier sind einige wichtige Techniken:

  1. UV-Licht: Die UV-Licht Untersuchungstechnik ermöglicht es Restauratoren, verborgene Schichten, retuschierte Bereiche und Schäden auf Gemälden sichtbar zu machen, indem sie die Fluoreszenz und Reaktionen auf UV-Licht analysieren.
  2. Infrarot-Reflektografie: Diese Technik verwendet Infrarotstrahlung, um unter der Oberfläche des Gemäldes verborgene Informationen sichtbar zu machen. Es können unter anderem Unterzeichnungen, Vorzeichnungen und frühere Schichten von Übermalungen identifiziert werden.
  3. Röntgenuntersuchung: Die Röntgenuntersuchung ermöglicht es, die Struktur des Gemäldes zu analysieren, indem Röntgenstrahlen durch das Bild hindurchgeleitet werden. Dadurch können innere Schichten, Reparaturen, Risse und andere strukturelle Details sichtbar gemacht werden.
  4. Mikroskopische Untersuchung: Die Vergrößerung des Gemäldes unter einem Mikroskop ermöglicht es Restauratoren, feine Details, Oberflächenstruktur, Pigmente, Pinselspuren und andere Merkmale zu analysieren. Diese Technik hilft bei der Bestimmung der Maltechnik und bei der Identifizierung von Veränderungen und Schäden.
  5. Farbanalyse: Farbanalyseverfahren wie spektroskopische Methoden (z.B. Raman-Spektroskopie) werden verwendet, um die Zusammensetzung der Pigmente und Bindemittel im Gemälde zu analysieren. Dies hilft bei der Identifizierung von Originalmaterialien, der Bestimmung des Alterungszustands und der Beurteilung der Echtheit des Kunstwerks.
  6. Mikroklimaüberwachung: Durch die Überwachung des Mikroklimas, einschließlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit, in der Umgebung des Gemäldes können mögliche schädliche Bedingungen erkannt und kontrolliert werden. Datenlogger und Sensoren werden eingesetzt, um Langzeitmessungen durchzuführen und Trends zu verfolgen.
  7. Materialanalyse: Neben der Farbanalyse können weitere Materialanalysen wie Probenentnahme, Massenspektrometrie und Chromatographie eingesetzt werden, um genaue Informationen über die verwendeten Materialien, ihre Zusammensetzung und ihren Zustand zu erhalten.

Diese Untersuchungstechniken dienen dazu, ein umfassendes Verständnis des Gemäldes zu entwickeln, seinen Zustand zu beurteilen und geeignete Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen zu planen. Sie werden oft kombiniert, um ein vollständiges Bild des Kunstwerks zu erhalten und seine langfristige Erhaltung zu gewährleisten.

Untersuchungstechniken von Gemälden

Untersuchungstechniken von Gemälden

UV-Untersuchungstechnik im Detail für Gemälde

Die Untersuchung von Gemälden mit UV-Licht, auch als UV-Untersuchung bezeichnet, ist eine häufig verwendete Technik in der Restaurierung und Konservierung von Gemälden. Hier sind die Grundlagen dieser Technik sowie ihre Vorteile und Nachteile:

Bei einer UV-Untersuchung wird das Gemälde mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die verwendete UV-Lichtquelle strahlt Licht mit einer kurzen Wellenlänge aus, das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Die Farben und Materialien im Gemälde reagieren unterschiedlich auf das UV-Licht und zeigen verschiedene Eigenschaften.

Vorteile der UV-Untersuchung für Restauratoren und Museen:

  1. Identifizierung von Retuschen und Übermalungen: UV-Licht kann helfen, retuschierte oder übermalte Bereiche auf dem Gemälde sichtbar zu machen. Retuschen und Übermalungen können durch die Unterschiede in der Fluoreszenz im Vergleich zum Originalmaterial erkannt werden. Dies ermöglicht es Restauratoren, diese Bereiche zu identifizieren und bei Bedarf angemessene Maßnahmen zur Konservierung und Wiederherstellung zu ergreifen.
  2. Erkennung von Schäden und Veränderungen: UV-Licht kann auch Schäden wie Risse, Kratzer oder Abplatzungen auf dem Gemälde sichtbar machen, die unter normalen Lichtbedingungen möglicherweise schwer zu erkennen sind. Dadurch können Restauratoren die genaue Ausdehnung der Schäden beurteilen und geeignete Reparaturmaßnahmen planen.
  3. Überprüfung der Alterungserscheinungen: UV-Untersuchungen ermöglichen es Restauratoren, Anzeichen von Alterungserscheinungen wie Vergilbung, Dunkelfärbung oder Ausbleichung im Gemälde zu erkennen. Dies hilft bei der Beurteilung des Erhaltungszustands des Kunstwerks und bei der Planung geeigneter Maßnahmen zur Verlangsamung des Alterungsprozesses.

Nachteile der UV-Untersuchung:

  1. Interpretation erfordert Fachwissen: Die Auswertung der Ergebnisse einer UV-Untersuchung erfordert Fachkenntnisse und Erfahrung. Die Fluoreszenz und Reaktionen auf UV-Licht können komplex sein und müssen sorgfältig interpretiert werden, um genaue Schlussfolgerungen zu ziehen.
  2. Begrenzte Aussagekraft bei bestimmten Materialien: Nicht alle Materialien oder Pigmente reagieren auf UV-Licht. Einige moderne Farbstoffe und Pigmente fluoreszieren möglicherweise nicht oder zeigen nur geringe Unterschiede zum normalen Licht. In solchen Fällen kann die UV-Untersuchung weniger aussagekräftig sein.

Trotz einiger Einschränkungen ist die UV-Untersuchung eine wertvolle Methode für Restauratoren und Museen, um den Zustand von Gemälden zu beurteilen, Schäden zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Konservierung und Restaurierung zu planen. Sie ergänzt andere Untersuchungstechniken und trägt zur Erhaltung des kulturellen Erbes bei.

Entfernung von Firnissen bei Gemälden

Entfernung von Firnissen bei Gemälden

Firnisse bei Gemälden: Bedeutung und Entfernung

Die Entfernung von Firnissen bei Gemälden ist ein häufiger Schritt in der Restaurierung, um den ursprünglichen Zustand des Gemäldes wiederherzustellen. Firnis ist eine transparente Schutzschicht, die auf der Oberfläche eines Gemäldes aufgetragen wird, um es vor Verschmutzung, Abrieb und Alterungseinflüssen zu schützen. Im Laufe der Zeit kann der Firnis jedoch gelblich oder trüb werden, was die Farbwiedergabe und Details des Gemäldes beeinträchtigt.

Die Entfernung von Firnissen erfolgt mit äußerster Vorsicht und erfordert Fachkenntnisse, da sie potenziell das darunterliegende Gemälde beeinflussen kann. Hier sind einige wichtige Aspekte in Bezug auf die Entfernung von Firnissen:

Vorteile der Entfernung von Firnissen:

  1. Verbesserung der Farbwiedergabe: Durch die Entfernung von alternden oder vergilbten Firnissen wird die ursprüngliche Farbintensität und -klarheit des Gemäldes wiederhergestellt. Details und Feinheiten, die unter dem Firnis verborgen waren, treten wieder hervor.
  2. Bessere Lesbarkeit von Oberflächendetails: Die Entfernung von Firnissen ermöglicht es Restauratoren, die Oberflächendetails wie Pinselspuren, Textur und subtile Nuancen besser zu erkennen und zu schätzen.

Nachteile der Entfernung von Firnissen:

  1. Potenzielle Schädigung des Gemäldes: Bei unsachgemäßer Anwendung können beim Entfernen von Firnissen unbeabsichtigte Schäden am Gemälde auftreten, wie z.B. das Entfernen von Originalmaterialien oder Beschädigung der Maloberfläche. Daher erfordert dieser Schritt ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung.
  2. Unumkehrbare Veränderungen: Die Entfernung des Firnisses ist ein irreversibler Prozess. Wenn der Firnis entfernt ist, kann er nicht wiederhergestellt werden. Daher ist es wichtig, eine sorgfältige Beurteilung und Planung vorzunehmen, um sicherzustellen, dass der Nutzen der Entfernung die potenziellen Risiken überwiegt.
  3. Verlust der Originalität: Einige Kunsthistoriker und Sammler argumentieren, dass der Firnis als integraler Bestandteil des Gemäldes betrachtet werden sollte, da er die Intention des Künstlers und den historischen Kontext widerspiegeln kann. Die Entfernung des Firnisses kann den ursprünglichen Zustand des Kunstwerks verändern und die Authentizität beeinträchtigen.

Die Entfernung von Firnissen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die sorgfältige Überlegungen und Kenntnisse erfordert. Sie wird in der Restaurierung eingesetzt, um die visuelle Wahrnehmung und den Erhaltungszustand des Gemäldes zu verbessern. Jeder Fall muss jedoch individuell betrachtet und die potenziellen Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden, um eine angemessene Entscheidung zu treffen und sicherzustellen, dass die Entfernung des Firnisses die bestmögliche Option für das spezifische Gemälde ist, unter Berücksichtigung seines künstlerischen Werts, seines Zustands und seiner historischen Bedeutung.

Typische Herausforderungen von Gemälden auf Leinwand

Eine gute Leinwand ist für Gemälde von herausragender Bedeutung, da sie eine solide Grundlage für die Farbschicht und die gesamte Struktur des Kunstwerks bildet. Hier sind die Vorteile und Nachteile einer Leinwand sowie wichtige Aspekte bei der Restaurierung zu beachten:

Vorteile einer Leinwand:

  1. Flexibilität und Stabilität: Eine Leinwand bietet eine gewisse Elastizität, die es dem Gemälde ermöglicht, auf Druck oder Spannungen zu reagieren, ohne zu reißen oder zu brechen. Dies ist besonders wichtig, da Gemälde durch klimatische Veränderungen oder Bewegungen im Laufe der Zeit beeinflusst werden können.
  2. Atmungsaktivität: Im Vergleich zu starren Untergründen ermöglicht eine Leinwand eine gewisse Luftzirkulation, was dazu beiträgt, Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu reduzieren. Eine gute Belüftung hilft auch, die Farbintegrität des Gemäldes zu bewahren.
  3. Textur und Ästhetik: Die gewebte Textur einer Leinwand verleiht dem Gemälde eine besondere Oberflächenstruktur und vermittelt dem Betrachter ein angenehmes ästhetisches Erlebnis. Dies gilt insbesondere für Werke in Öl- oder Acrylmalerei, bei denen die Struktur der Leinwand zur Gesamtwirkung des Gemäldes beiträgt.

Nachteile einer Leinwand:

  1. Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit: Eine Leinwand kann Feuchtigkeit absorbieren und sich ausdehnen oder zusammenziehen, was zu Verformungen oder Rissen führen kann. Feuchtigkeitskontrolle ist daher entscheidend, um die Langzeitstabilität des Gemäldes zu gewährleisten.
  2. Anfälligkeit für mechanische Schäden: Im Vergleich zu starren Oberflächen ist eine Leinwand anfälliger für mechanische Schäden wie Kratzer oder Risse. Vorsicht ist daher geboten, um Beschädigungen während der Handhabung oder des Transports zu vermeiden.

Bei der Restaurierung einer Leinwand müssen Restauratoren bestimmte Aspekte berücksichtigen:

  1. Reinigung: Eine gründliche Reinigung der Leinwandoberfläche ist oft erforderlich, um Schmutz, Staub oder Schadstoffe zu entfernen. Hierbei müssen spezielle Reinigungsmethoden angewendet werden, um das Gemälde nicht zu beschädigen.
  2. Rissreparatur: Falls die Leinwand gerissen ist, müssen Restauratoren geeignete Techniken anwenden, um die Risse zu schließen und die Stabilität der Leinwand wiederherzustellen. Dies kann durch das Aufbringen von Stützgewebe oder Klebstoffen geschehen.
  3. Spannungsausgleich: Die Leinwand sollte korrekt gespannt sein, um eine gleichmäßige Oberfläche zu gewährleisten und Verformungen zu minimieren. Eine zu lockere oder zu straffe Leinwand kann zu Spannungen führen, die das Gemälde langfristig beeinträchtigen können.
  4. Firnisapplikation: Nach der Restaurierung kann eine neue Firnisschicht aufgetragen werden, um das Gemälde zu schützen und seine Farben zu intensivieren. Hierbei ist es wichtig, einen geeigneten Firnis zu wählen, der die Eigenschaften der Leinwand respektiert und mit den verwendeten Farbmaterialien kompatibel ist.

Zusammenfassend ist eine gute Leinwand für Gemälde von hoher Relevanz, da sie Flexibilität, Stabilität und Atmungsaktivität bietet. Dennoch ist sie auch empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und mechanischen Schäden. Bei der Restaurierung einer Leinwand müssen Reinigung, Rissreparatur, Spannungsausgleich und die richtige Firnisapplikation berücksichtigt werden, um die Integrität des Gemäldes zu erhalten und seine Haltbarkeit zu gewährleisten.

Schutz eines Gemäldes durch den Einsatz eines Rahmens

Eine gute Rahmung ist von entscheidender Bedeutung für die Präsentation, den Schutz und die langfristige Erhaltung eines Gemäldes. Hier sind einige Vorteile und Nachteile einer Rahmung sowie wichtige Aspekte bei der Restaurierung zu beachten:

Vorteile einer guten Rahmung:

  1. Schutz vor äußeren Einflüssen: Ein guter Rahmen bietet Schutz vor Staub, Feuchtigkeit, UV-Strahlen und mechanischen Beschädigungen wie Stößen oder Kratzern. Dadurch wird das Gemälde vor vorzeitiger Alterung, Verblassen der Farben und strukturellen Schäden bewahrt.
  2. Ästhetische Präsentation: Eine passende Rahmung kann die Ästhetik und den Gesamteindruck des Gemäldes verbessern. Sie kann das Kunstwerk hervorheben, seine Wirkung verstärken und den Betrachter auf die Intention des Künstlers lenken.
  3. Stabilität und Haltbarkeit: Ein guter Rahmen gewährleistet die Stabilität des Gemäldes und kann dazu beitragen, dass es über lange Zeiträume in gutem Zustand bleibt. Durch eine solide Rahmung wird das Gemälde vor Verformungen und Verschiebungen geschützt.

Nachteile einer Rahmung:

  1. Kosten: Eine hochwertige Rahmung kann kostenintensiv sein, insbesondere wenn es sich um maßgefertigte Rahmen handelt. Dies kann eine finanzielle Belastung darstellen, insbesondere bei einer größeren Anzahl von Gemälden.
  2. Einschränkung der Sichtbarkeit: Eine zu dominante oder unpassende Rahmung kann die Sichtbarkeit des Kunstwerks beeinträchtigen. Wenn der Rahmen zu groß oder zu auffällig ist, kann er vom Gemälde ablenken oder es visuell einschränken.

Bei der Restaurierung ist es wichtig, die Rahmung des Gemäldes sorgfältig zu berücksichtigen:

  • Vor Beginn der Restaurierung sollten Rahmen und Gemälde gründlich untersucht werden, um mögliche Schäden, Verschmutzungen oder Abnutzungen am Rahmen zu erkennen.
  • Wenn erforderlich, sollte der Rahmen vor oder während der Restaurierung gereinigt, repariert oder restauriert werden, um seine Stabilität und Ästhetik zu erhalten oder wiederherzustellen.
  • Bei der Restaurierung des Gemäldes müssen mögliche Anpassungen oder Ergänzungen am Rahmen berücksichtigt werden, um eine harmonische Einheit zwischen Gemälde und Rahmen zu gewährleisten.
  • Bei der Montage des Gemäldes im Rahmen sollten geeignete Materialien und Techniken verwendet werden, um Schäden am Kunstwerk zu vermeiden und eine sichere Befestigung zu gewährleisten.

Insgesamt ist eine gute Rahmung für die langfristige Erhaltung und Präsentation eines Gemäldes von signifikanter Bedeutung. Durch den Schutz vor äußeren Einflüssen und die ästhetische Präsentation wird das Kunstwerk geschützt und optimal zur Geltung gebracht. Bei der Restaurierung ist es wichtig, sowohl das Gemälde selbst als auch den Rahmen angemessen zu berücksichtigen, um die Integrität des Gemäldes zu bewahren und eine harmonische Gesamtwirkung zu erzielen. Eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Schutz des Kunstwerks und der ästhetischen Integration in den Rahmen ist dabei entscheidend.

Wie ein Rahmen ein Gemälde vor UV-Strahlen und Feuchtigkeit schützt

Ein Rahmen kann ein Gemälde vor UV-Strahlen und Feuchtigkeit schützen, indem er als eine Art Barriere fungiert. Hier sind die Mechanismen, wie ein Rahmen diese Schutzwirkung erzielen kann:

  1. UV-Schutz: Ein Rahmen kann mit speziellen Gläsern oder Acrylplatten ausgestattet sein, die UV-Strahlen filtern oder blockieren. Diese Gläser reduzieren den Einfall von schädlichem UV-Licht auf die Oberfläche des Gemäldes. UV-Strahlen können das Gemälde verblassen lassen und langfristig Schäden an Farben und Materialien verursachen. Ein UV-geschützter Rahmen trägt dazu bei, den Einfluss von UV-Strahlen zu minimieren und das Kunstwerk zu erhalten.
  2. Feuchtigkeitsschutz: Ein gut konstruierter Rahmen kann dazu beitragen, die Feuchtigkeitsbelastung für das Gemälde zu reduzieren. Rahmen können mit Dichtungen ausgestattet sein, die das Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindern. Durch die Schaffung eines geschlossenen Rahmens kann der Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Umgebung und dem Gemälde begrenzt werden. Dies ist besonders wichtig in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder stark schwankenden Feuchtigkeitsbedingungen, da Feuchtigkeit zu Schimmelbildung, Verformung und anderen Schäden führen kann.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der Schutz vor UV-Strahlen und Feuchtigkeit durch den Rahmen nicht absolut ist. Die Effektivität des Schutzes hängt von der Qualität des Rahmens und der verwendeten Materialien ab. Es wird empfohlen, hochwertige Rahmen mit UV-filterndem Glas oder Acrylplatten und angemessenen Dichtungen zu verwenden. Darüber hinaus ist es ratsam, Gemälde in einem kontrollierten Raumklima zu lagern und zu präsentieren, um die Auswirkungen von Feuchtigkeit und UV-Strahlen weiter zu minimieren.

Es ist auch zu beachten, dass die Verwendung eines Rahmens allein nicht ausreicht, um das Gemälde umfassend zu schützen. Weitere präventive Maßnahmen wie die Kontrolle der Raumklimaparameter, regelmäßige Inspektionen und gegebenenfalls professionelle Restaurierungen tragen ebenfalls zur langfristigen Erhaltung des Gemäldes bei.

Restaurierung von Gemälden - Reinigung

Restaurierung von Gemälden - Reinigung

Ablauf einer Gemälderestaurierung

Zunächst untersucht der Gemälderestaurator das Objekt auf die Maltechnik, das Untergrundmaterial und bestehende Schäden. Alle Befunde werden fotografisch und schriftlich in einer Dokumentation festgehalten. Im nächsten Schritt recherchiert der Restaurator Informationen zu Künstler, dessen Gesamtwerk und verwendete Materialien dieser Zeit. Vor allem der Einsatz verschiedener Malmittel und Pigmente unterscheidet sich von Epoche zu Epoche mitunter sehr.

Bei vielen historischen Gemälden handelt es sich zB. um handgemalte Ölgemälde auf Leinwand und einem Holzrahmen mit Blattgold. In Abhängigkeit von den Schäden des Kunstobjektes müssen zB. vergilbte Schmutzschichten entfernt, der Rahmen nachvergoldet oder Fehlstellen restauriert werden.

Bei Fehlstellen versucht der Fachmann die vom Künstler verwendeten Malmittel nachzumischen. Zudem wählt er geeignete Restaurierungsverfahren aus. Wichtig ist die Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk des Künstlers. Je mehr der Restaurator über die Entstehung des Gemäldes weiß, umso präziser kann die Restaurierung durchgeführt werden.

Bei dem Projekt "Operation Nachtwache" hatten Kunstliebhaber und Interessierte die einzigartige Möglichkeit, die Untersuchungen und Restaurierungen des berühmten Gemäldes von Rembrandt van Rijn - „Die Nachtwache“ - live mitzuverfolgen. Durch die Einbindung modernster Technologien und die transparente Darstellung der Restaurierungsarbeit konnten die Fortschritte und Erkenntnisse dieses bedeutenden Kunstwerks auf beeindruckende Weise erlebt werden.

Ist eine Eigenrestaurierung von Gemälden möglich?

Kunstinteressierte Besitzer von Gemälden malen nicht selten selbst und verfügen über Kenntnisse von Maluntergründen und Farben. Dieses Wissen allein sowie die Fähigkeit einen Pinsel zu führen reicht jedoch nicht aus. Eine fachgerechte Restaurierung umfasst die Einbeziehung von weitaus mehr Faktoren. Vor allem sind es die verschiedenen Restaurierungstechniken, die in einer speziellen Ausbildung erworben werden, welche eine gelungene Restaurierung auszeichnet. Die Kunst ein Gemälde in seiner Substanz und Lesbarkeit zu verbessern und dennoch nur geringe Spuren auf dem Werk zu hinterlassen, kann von einem Laien nicht geleistet werden. Eine unsachgemäße Restaurierung kann den Erhaltungszustand des Gemäldes weiter verschlechtern und den Alterungsprozess beschleunigen.

Typische Schäden durch unsachgemäße Gemälderestaurierung

Bei einer Restaurierung durch Laien werden zumeist großflächige Übermalungen vorgenommen. Die Zusammensetzung des Malmittels sowie die Farbwahl stimmen oft nicht überein. Zum einen verliert das Kunstobjekt an Ausdruckskraft und zum anderen können die unterschiedlichen zum Einsatz gebrachten Substanzen miteinander reagieren. Oftmals wird damit auch der Alterungsprozess beschleunigt. Eine unsachgemäße Restaurierung verringert den Wert des Gemäldes deutlich. Zugleich steigen die Kosten für eine anschließende erneute, professionelle Restaurierung, da zunächst die zusätzliche Farbschicht abgetragen werden muss. Im schlimmsten Falle sind die Schäden irreparabel.

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