Die Iwein-Malereien im Hessenhof zu Schmalkalden

Das Original der mittelalterlichen profanen Wandmalereien nach dem Iwein-Epos des Hartmann von Aue entstand - dem Stand der Forschung folgend - Anfang des 13. Jahrhunderts. Es befindet sich im Tonnengewölbe eines ehemaligen landgräflichen Hofes am Neumarkt, der nach 1360 als "Hessenhof" bezeichnet wurde.

Ursprünglich lag das Gewölbe, heute als "Iweinkeller" bezeichnet, zu ebener Erde. Die Malereien selbst sind "al secco" ausgeführt. Nach Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Malereien erstmals zeichnerisch und fotografisch aufgenommen und inhaltlich interpretiert (Lotz, Gerland, Hase, Weber). Gegenüber anderen Auffassungen hat sich die Zuweisung zum Iwein-Epos durchgesetzt. Da trotz konservatorischer Maßnahmen das Original stark gefährdet bleibt, wurde der Entschluß zur Anfertigung einer raumidentischen Kopie im Keller unter der Schloßkirche gefaßt.

Der Hessenhof im Mittelalter
Der Hessenhof im Mittelalter (16.Jh)

Der Hessenhof in Schmalkalden - Heute
Der Hessenhof Heute

Schmalkalden, 874 erstmals als "villa smalacalta" urkundlich erwähnt, war in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Besitz der Thüringer Landgrafen. Die günstige Lage an mittelalterlichen Handelswegen und reiche Eisenerzvorkommen förderten die Entwicklung zur Stadt.

In die Zeit des Mittelalters fällt:
  • der Bau der ältesten Kirche
  • der Bau der Burg Waltaff, an deren Stelle später Schloß Wilhelmsburg entstand
  • die Errichtung der ersten Stadtbefestigung
  • Anfang des 13. Jahrhunderts die Erweiterung des Ortes durch die Neustadt um einen rechteckigen Markt (Neumarkt), an dessen Westseite der "Hessenhof" entstand, in dem sich die Iwein-Malereien befinden
  • die Siedlung des Pfaffendorfes

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